pts20070306040 Medizin/Wellness, Politik/Recht

Pharmig: "Unterfinanzierten niedergelassenen Bereich stärken"

Beitragserhöhung soll ausschließlich Krankenkassen zugute kommen


Wien (pts040/06.03.2007/15:31) Jan Oliver Huber, Generalsekretär des Branchenverbandes Pharmig, meint zum Vorschlag von Vizekanzler Molterer, einen Teil der zusätzlichen Einnahmen der Krankenkassen aus der geplanten Beitragserhöhung um 0,15 Prozentpunkte (150 Millionen Euro) dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger für "Steuerungselemente" zu überlassen: "Grundsätzlich unterstützen wir jede Maßnahme, die den chronisch unterfinanzierten niedergelassenen Bereich stärkt. Ich wäre sogar dafür, die gesamten 150 Millionen Euro in diesen Bereich zu lenken."

Nach der derzeitigen Regelung würde rund 35 Prozent der zusätzlichen Krankenversicherungsbeiträge automatisch in die Spitalsfinanzierung fließen und somit jeder Steuerung zugunsten des niedergelassenen Bereichs entzogen. Huber unterstützt daher eine entsprechende Änderung der rechtlichen Grundlagen im Zuge der geplanten Beitragserhöhung: "Das wäre eine wichtige Etappe hin zu einer vernünftigeren Ressourcensteuerung und zu mehr Effizienz im Gesundheitswesen: Heute werden Behandlungen viel zu oft noch im Krankenhaus durchgeführt, die beim niedergelassenen Allgemeinmediziner oder Facharzt in vielen Fällen kostengünstiger und patientennäher erbracht werden könnten."

Nach den neuesten aktualisierten Berechnungen der Statistik Austria - auf Basis der OECD-Berechnungsmethode "System of Health Accounts" - betrugen die österreichischen Gesundheitsausgaben 2005 rund 25 Milliarden Euro; das entspricht 10,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die aktuellen Zahlen zeigen folgende Verteilung der Gesundheitsausgaben im Jahr 2005 (Quelle: Institut für Pharmaökonomische Forschung, Wien):

* Stationärer Bereich: 36,8 Prozent
* Ambulanter Bereich (niedergelassene Ärzte, Spitalsambulanzen, Ambulatorien): 27,3 Prozent
* Medikamente: 12,6 Prozent
* Sonstiges: 23,4 Prozent

(Ende)
Aussender: Pharmig - Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
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