pts20061215025 Medizin/Wellness, Medien/Kommunikation

Gesundheitswesen: "Finanzierung aus einer Hand" statt Kompetenz-Wirrwarr

Pharmig: "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile!"


Wien (pts025/15.12.2006/13:05) Pharmig-Generalsekretär Jan Oliver Huber betont angesichts des Endspurts der Koalitionsverhandlungen, wie wichtig grundlegende Strukturreformen im Gesundheitswesen sind: "Die Reformansätze der vergangenen Legislaturperiode haben nichts Wesentliches am Status quo geändert: Geldflüsse, Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten im Gesundheitswesen bleiben höchst intransparent, mit entsprechender Einschränkung der Kosteneffizienz. Die für den niedergelassenen Bereich zuständige Sozialversicherung bzw. die einzelnen Krankenanstalten im Spitalsbereich versuchen immer öfter, notwendige Ausgaben für die Behandlung der Patienten auf den jeweils anderen Bereich abzuschieben. Die Folge: ständige Reibungsverluste im System, die sich klar negativ auf die medizinische Versorgung auswirken."

Verbesserte Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen sollten eine gesamtwirtschaftliche Sichtweise zum Ziel haben, fordert Huber: "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile! Wiederkehrende kurzfristige Kostendämpfungsmaßnahmen in einzelnen Teilbereichen sind keine strategisch kluge Antwort auf die steigende Lebenserwartung und auf den medizinischen Fortschritt. Daher rufen wir die Koalitionsverhandler von SPÖ und ÖVP auf, sich die klaren Vorteile der 'Finanzierung aus einer Hand' für unser Gesundheitswesen genau anzuschauen - vor allem verbesserte Steuerungsmöglichkeiten und effektiverer Einsatz der vorhandenen Ressourcen. Nur so können wir die hohe Qualität unserer Gesundheitsversorgung auch für die kommenden Generationen sicherstellen."

Zur derzeit diskutierten Verschärfung der Bestimmungen über Produktfälschungen, unter anderem von Medikamenten, meint Huber: "Die Sicherheit der Patienten steht für uns an oberster Stelle, daher unterstützen wir die Behörden in unserem ureigensten Interesse im Kampf gegen Produktpiraten. Aber lassen wir die Kirche im Dorf: Laut Zollverwaltung wurden in Österreich in den ersten drei Quartalen 2006 gerade einmal in 35 Fällen (das sind 1,79 Prozent aller Beschlagnahmungen) gefälschte Medikamente sichergestellt, mit einem Anteil von 0,56 Prozent vom Wert der Originalwaren. Der einheimische Großhandel und die Apotheken gewährleisten den Österreichern ein Höchstmaß an Sicherheit, denn sie beziehen alle Produkte ausschließlich vom Originalhersteller."

Abschließend ruft Huber alle Partner im Gesundheitswesen auf: "Konzentrieren wir uns also darauf, gemeinsam zukunftsfähige Lösungen für die wirklichen Kernfragen der Gesundheitsversorgung zu finden!"

(Ende)
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Tel.: +43 (1) 40 60 290 DW 20
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