pts20061211036 Medizin/Wellness, Medien/Kommunikation

"Pharma-Bashing" - alle Jahre wieder die alte Leier

Pharmig kontert den Unterstellungen im PROFIL


Wien (pts036/11.12.2006/15:47) Pharmig-Generalsekretär Jan Oliver Huber nimmt zum aktuellen PROFIL-Artikel über die Pharma-Industrie Stellung: "Es ist ungeheuerlich, wie mit Behauptungen und Halbwahrheiten Straftatbestände unterstellt werden. Als Interessenvertretung einer Branche, die der Gesellschaft wertvolle Produkte zur Verfügung stellt, weisen wir dieses aufs Schärfste zurück!"

Huber unterstreicht, dass die Berichterstattung mehr Fragen aufwirft, als sie Antworten gibt: "Soll dieses Eindreschen auf die Pharma-Industrie etwa einem neuen Arzneimittel-Sparpaket der möglichen großen Koalition den Weg ebnen? Die Patienten würden sich schön dafür bedanken: Sie bezahlen bereits jetzt 30 Prozent der gesamten österreichischen Gesundheitsausgaben aus ihrer eigenen Tasche. Die Pharma-Industrie ist nicht bereit, wieder einmal den Sündenbock für kurzfristige Geldbeschaffungsaktionen zu spielen! Außerdem sollten wir uns eine Kernaussage des WU-Professors Leo Chini zur jüngsten IHS-Studie über Selbstbehalte vor Augen führen: 'Was heute rasch, ohne die Folgewirkungen zu bedenken, beschlossen wird, hat nachhaltige negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung noch Jahrzehnte später.'"

Die Unterstützung von Initiativen wie der ARGE Selbsthilfe Österreich oder dem ArzneiOmbudsman lässt sich Huber nicht schlechtreden: "Die ARGE Selbsthilfe Österreich hat ein sehr bescheidenes Jahresbudget von derzeit 8.000 Euro, um die 1.200 Selbsthilfeorganisationen - mit mehr als 200.000 chronisch kranken Menschen - zu vernetzen. Daher hat sich die Pharmig entschlossen, eine Anschubfinanzierung von 20.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Der ArzneiOmbudsman wiederum zeigt im Dienste der Patienten Fehlentwicklungen im System auf und verhilft Versicherten zu ihrem Recht. In diesem verbandsübergreifenden Projekt ist die Pharmig nur einer von mehreren Partnern der Kronen Zeitung, neben dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger, der Ärztekammer, der Apothekerkammer und anderen mehr."

Monika Maier, Sprecherin der ARGE Selbsthilfe Österreich, ergänzt: "Die einzige Auflage der Pharmig für die Gewährung der Unterstützung war und ist: Transparenz bei der Verwendung der Mittel. Wie wir das Geld ausgeben, entscheiden aber allein wir. Wir würden jede mögliche Vereinnahmung striktest zurückweisen - das lassen wir uns auch nicht unwidersprochen unterstellen!"

Pharmig-Generalsekretär Huber weist den Vorwurf aus dem Gesundheitsministerium zurück, die Pharma-Industrie fürchte nichts mehr als die wissenschaftliche Untersuchung der Kosten-/Nutzen-Rechnung bei Medikamenten ("Health Technology Assessment", HTA): "Wahr ist vielmehr das Gegenteil: Unser europäischer Dachverband EFPIA hat es am vergangenen 4. Oktober beim European Health Forum in Gastein zum wiederholten Mal begrüßt, dass die verschiedenen HTA-Initiativen auf EU-Ebene standardisiert und gebündelt werden. Wir sind hier für volle Transparenz und unterstützen jede seriöse Evaluierung. Genauso treten wir auch für volle Transparenz in der Finanzierung des österreichischen Gesundheitswesens ein."

Abschließend betont Huber einmal mehr, dass "Ausgaben" und "Preise" für Medikamente nicht dasselbe sind: "Die Medikamenten-Ausgaben steigen, weil unsere Gesellschaft älter wird und gleichzeitig immer mehr Krankheitsbilder behandelt werden können. Die Industriepreise für Medikamente liegen im viertreichsten EU-Staat Österreich aber nachweislich um 17,16 Prozent unter dem EU-15-Schnitt und im Schnitt der EU-25."

(Ende)
Aussender: Pharmig - Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Ansprechpartner: Mag. Gerlinde Gänsdorfer, Kommunikation
Tel.: +43 (1) 40 60 290 DW 20
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