pts20060913013 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Future Business Austria stellt ersten österreichischen Infrastrukturreport vor

Umfassende Darstellung aller zentralen Infrastrukturbereiche


Wien (pts013/13.09.2006/10:03) Österreich konnte seine Spitzenposition im Bereich Infrastruktur in den vergangenen Jahren halten. In Europa setzt sich das Land, gemeinsam mit Deutschland und Frankreich, weiter vom Durchschnitt ab. Um auch in Zukunft in diesem Spitzenfeld vertreten zu sein, muss kontinuierlich investiert und die österreichische Infrastruktur quantitativ und qualitativ ausgebaut werden. Das sind die zentralen Ergebnisse des ersten "Future Business Austria Infrastrukturreports 06/07", der heute in Wien vorgestellt wurde. Die Studie umfasst die Bereiche IKT (Informations- und Kommunikationstechnologien), Verkehr (Straße, Schiene, Luft- und Schifffahrt), Energie (Strom und Gas) und Post.

"Der Infrastrukturreport durchleuchtet erstmals der Status der österreichischen Infrastruktur in ihrer Gesamtheit. Wir zeigen Stärken, Schwächen sowie Verbesserungspotenziale der heimischen Infrastruktur auf und stellen deren Position im internationalen Vergleich dar", erklärt David Ungar-Klein, der die Studie mit Unterstützung des Meinungsforschungsinstituts OGM und der Strategieberatung Roland Berger Strategy Consultants herausgegeben hat.

Österreich bei Informationstechnologien top ...
Vor allem in Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien liegt Österreich deutlich über dem europäischen Durchschnitt. Der Vorsprung wird aber kontinuierlich kleiner: "Die anderen europäischen Länder investieren massiv in den Ausbau ihrer IKT-Infrastruktur, während in Österreich das Wachstumspotenzial geringer wird", erklärt Roland Falb, Managing Partner im Wiener Büro von Roland Berger Strategy Consultants. Trotz dieses insgesamt guten Ergebnisses sehen aber laut OGM-Umfrage 55 Prozent der heimischen Manager noch große Ausbaupotenziale. "Vor allem der verstärkte Infrastrukturausbau im ländlichen Raum (40%), steuerliche Anreize zum IKT-Ausbau für Unternehmen (37%) und eine stärkere Integration von modernen Informationstechnologien in die Bildungspolitik (28%) stehen auf der Wunschliste der Führungskräfte ganz oben", so OGM-Studienautor Peter Hajek.

... aber Aufholbedarf im Breitbandbereich
Weniger gut sieht die Situation im Breitbandbereich aus: Einige internationale Technologie-Indizes deuten darauf hin, dass Österreich hinter andere Länder zurückfällt. So belegt Österreich im ICT-Index des Global Competitiveness Report 2005-2006 Rang 18 (2004-05: Rang 19) und hinkt noch immer dem 13. Rang aus dem Jahr 2003/04 hinterher. Deshalb sehen auch 59 Prozent der österreichischen Manager Verbesserungspotenziale auf Grund von unzureichenden Investitionen in Breitband. "Als Folge befürchten 30 Prozent der Führungskräfte, dass der Wirtschaftsstandort Österreich zurückbleibt bzw. unattraktiv wird. Jeweils 16 Prozent der Befragten glauben, dass dadurch der Technologiefortschritt gehemmt wird und aus Kommunikationsproblemen Zeit-, Geld- und Effizienzverluste resultieren", zitiert Peter Hajekdie Ergebnisse seiner Befragung.

Als Verbesserungsvorschlag für den Bereich Breitband wünschen sich 41 Prozent der Manager mehr Preistransparenz, ein gutes Drittel (35%) den gezielten Aufbau von Anwenderwissen und 29 Prozent fordern mehr staatliche Förderung für kleine und mittlere Unternehmen bzw. für Haushalte (24%).

Österreichs Energie über dem internationalen Benchmark
Österreich zählt zu den Vorreitern der Energieliberalisierung in Europa. Die Öffnung des Strom- und Gasmarktes bringt den heimischen Unternehmen und Endkunden jährlich Einsparungen von insgesamt etwa 1,3 Milliarden Euro. Es wünschen sich jedoch laut OGM-Umfrage 62 Prozent der Topmanager mehr Preistransparenz und damit eine bessere Vergleichbarkeit der Anbieter. Ein weiterer Verbesserungsvorschlag, vorgebracht von 14 Prozent der Befragten, ist die Reduzierung möglicher Energieausfälle. "Dem gegenüber steht der von uns herangezogene Key Performance Indicator (KPI), der die Ausfallzeit pro Anschluss pro Jahr misst. Hier unterbietet Österreich die Werte aller Vergleichsländer und erzielt die volle Punktezahl von 100", sagt Roland Berger-Partner Falb.

Privatisierung wirkt sich positiv auf Image der Post aus
Die Post ist der Infrastrukturbereich, der im Vergleich zum Vorjahr die stärkste Verbesserung aufweist. Sie schaffte in der OGM-Befragung mit zwölf Prozentpunkten Unterschied den Sprung von "unterdurchschnittlich" auf "überdurchschnittlich". Diese positive Entwicklung zeigen auch der Global Competitiveness Report (GCR) sowie der von Roland Berger herangezogene KPI, hier tritt die Verbesserung jeweils noch klarer zutage. Erklären lässt sich diese Dynamik wohl durch die Tatsache, dass Österreichs Postunternehmen unter den ersten in Europa ist, die über die Börse privatisiert wurden.

Imageproblem für Österreichs Schiene
Auffallend bei der Verkehrsinfrastruktur ist die Divergenz in der Beurteilung des Bereichs Schiene in Österreich: "Die von uns befragten Manager geben der heimischen Schiene mit einem Negativsaldo von -28 Prozent im internationalen Vergleich eine denkbar schlechte Note. Dem gegenüber steht der GCR, der ihr auf Basis von Hard Facts eine überdurchschnittliche Position attestiert. Das lässt auf ein Imageproblem der österreichischen Schiene schließen", erklärt Studienautor Hajek.

Verbesserungspotenzial von 10 Mrd. Euro
Österreichs Infrastruktur zeigt sich also insgesamt relativ wettbewerbsfähig, birgt jedoch erhebliches Verbesserungspotenzial in sich. So gaben heimische Manager in der diesjährigen OGM-Befragung an, die Produktivität ihrer Unternehmen um vier Prozent steigern zu können, wenn die Infrastruktur dem internationalen Benchmark entsprechend ausgebaut wäre. "Auf rund zehn Milliarden Euro beläuft sich der Verlust - und damit das Verbesserungspotenzial. Initiativen wie Future Business Austria dienen dazu, dieses Potenzial zu diskutieren und die Entwicklung geeigneter Maßnahmen zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes Österreich anzustoßen", meint Ungar-Klein abschließend.

Weitere Informationen:

Roland Berger Strategy Consultants
Dr. Roland Falb
Freyung 3/2/10
1010 Wien
Tel. +43-1-536 02-201
E-Mail: roland_falb@at.rolandberger.com

Roland Berger Strategy Consultants
Mag. Matthias Sturm
Freyung 3/2/10
1010 Wien
Tel. +43-1-536 02-110
E-Mail: matthias_sturm@at.rolandberger.com

(Ende)
Aussender: Temmel, Seywald & Partner Communications
Ansprechpartner: Franz Ramerstorfer
Tel.: 01/402 48 51-173
E-Mail: ramerstorfer@tsp.at
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