pte20080904027 Unternehmen/Wirtschaft, Auto/Verkehr

Ford setzt US-Absatzdesaster im August weiter fort

Deutsche Hersteller profitieren von Boom bei Kleinwagenmodellen


Ford kämpft derzeit mit US-Absatz (Foto: ford.com)
Ford kämpft derzeit mit US-Absatz (Foto: ford.com)

Dearborn/Gelsenkirchen (pte027/04.09.2008/13:25) Der US-Automobilriese Ford http://www.ford.com setzt sein Absatzdilemma auch im August dieses Jahres fort und verkauft in den USA deutlich weniger Fahrzeuge als noch im Vorjahr. Besonders das prestigeträchtige und gleichzeitig stark benzinschluckende Pickup- und SUV-Segment bereitet Ford Kopfzerbrechen. Wie der Konzern in der Nacht auf heute, Donnerstag, bekannt gab, reduzierte sich der Absatz im Berichtsmonat um 26,6 Prozent auf nur mehr aktuell 155.690 Fahrzeuge. Der Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdeutlicht die massiven Einbrüche. Im August 2007 konnte das US-Unternehmen noch 212.120 Fahrzeuge verkaufen. Aber auch deutsche Automobilhersteller mussten Einbußen hinnehmen, konnten diese jedoch mit kleineren Modellen kompensieren. Wegen der Finanzkrise, hoher Ölpreise und konjunktureller Probleme standen Volkswagen, BMW und Daimler hoch im Kurs.

"Der US-Markt ist nach wie vor äußerst schwierig. Obwohl sich der Ölpreis in den letzten Wochen etwas abgeschwächt hat, wirkt sich dies als Entlastung jedoch kaum aus", erläutert Ferdinand Dudenhöffer, Professor für Automobilwirtschaft an der Fachhochschule Gelsenkirchen http://www2.fh-gelsenkirchen.de , im pressetext-Interview. Laut dem Insider zeichnet sich derzeit ein langfristiger Abschwung ab. "Wir können froh sein, wenn in den nächsten Jahren das niedrige Absatzniveau beibehalten werden kann", so die pessimistische Einschätzung des Automobilprofessors. Die immens gestiegenen Treibstoffpreise ließen die Verkaufszahl des bislang meistverkauften Ford-Modells, dem Pickup-Truck der F-Serie, um 41,6 Prozent auf 40.429 Fahrzeuge einbrechen. Ein leichtes Umsatzplus verzeichnete Ford bei den Kleinmodellen Focus, Crown Victoria und Escape.

Bei der Unternehmenstochter Volvo hingegen sackte der US-Absatz sogar um 48,8 Prozent auf nur noch 4.669 Fahrzeuge ab. Zur negativen Entwicklung führte aber auch die Absatzkrise um die Ford-Marken Lincoln und Mercury als zweit- und drittgrößter Absatzposten. Diese meldeten einen Rückgang von 8,5 bzw. 31,7 Prozent. Ebenfalls schlecht sieht die Bilanz bei den einstigen Verkaufsschlagern, den SUV-Modellen, aus. Die kraftstoffschluckenden Fahrzeuge brachen um 53 Prozent ein, während der Absatz von Trucks und Vans ebenfalls um 38,5 Prozent zurückging. Da die Spritkosten innerhalb eines Jahres um rund 37 Prozent gestiegen sind, setzt zunehmend ein Umdenken zu kleineren und sparsameren Autos bei den US-Autokäufern ein. Vor diesem Hintergrund gilt Ford zusammen mit dem US-Marktführer GM http://www.gm.com als das mit am schwersten von der Absatzkrise gebeutelte Unternehmen.

Für Volkswagen zeichnet sich jedoch eine Verbesserung ab. So konnten die Wolfsburger mit 22.292 Autos ihren Absatz in den USA gegenüber dem Vorjahr um 2,9 Prozent steigern. Vor allem der Jetta verkaufte sich 11.217 mal (Vorjahr: 8.714). Der Absatz des Outdoor-Boliden Touareg brach um ein Viertel auf nur 527 Fahrzeuge ein. Da der Absatz mit Kleinfahrzeugen boomt, hat Volkswagen reagiert. So soll die Produktion des neuen Golfs mit zwölf Sonderschichten ausgedehnt werden. "Auch BMW profitiert mit dem Kleinwagen Mini", sagt Dudenhöffer gegenüber pressetext. Die Zahlen zeigen, dass dessen Absatz um 34 Prozent auf 5.469 Fahrzeuge nach oben ging. So konnte man die Einbußen von 4,1 Prozent auf 25.462 Fahrzeuge auffangen. Dies dürfte ein wichtiger Grund dafür sein, dass das Unternehmen im schwierigen Monat August ein Plus von einem Prozent auf 30.931 Pkw vorweisen kann.

"Man sollte nicht vergessen, dass Daimler mit dem Smart eine Sonderkonjunktur erlebt und dadurch vieles von der Marke Mercedes-Benz abfangen kann", so Dudenhöffer weiter. Das Fahrzeug fand im August 2.420 Käufer, während der Rückgang bei Mercedes-Benz um 11,8 Prozent auf 18.507 Autos das Unternehmen nach wie vor belastet. So lag der Absatz der Division Mercedes-Benz Cars im vergangenen Monat in den USA mit zusammen 20.927 Pkw nahezu auf dem Niveau des Vorjahres mit insgesamt 20.980 Autos.

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