pte20080409043 Unternehmen/Wirtschaft, Umwelt/Energie

Conergy: Turnaround bleibt fraglich

Analysten raten nach höherem Verlust zum Aktienverkauf


Conergy-Vorstandsvorsitzender Dieter Ammer weiter optimistisch (Foto: conergy.de)
Conergy-Vorstandsvorsitzender Dieter Ammer weiter optimistisch (Foto: conergy.de)

Hamburg (pte043/09.04.2008/16:50) Das Hamburger Solarunternehmen Conergy http://www.conergy.com musste seine Verluste für das abgelaufene Geschäftsjahr nach oben korrigieren. Wie das Unternehmen heute, Mittwoch, bekannt gab, beläuft sich der steuerbedingte Nettoverlust für 2007 auf 248 Mio. Euro. Bislang hatte der Konzern einen Verlust von 194 Mio. Euro kommuniziert. Nach Einschätzungen von Analysten strapaziert das Unternehmen damit erheblich die Geduld der Anleger. Bereits im Februar dieses Jahres hatte Conergy angekündigt, dass der Verlust vor Steuern mit 210 Mio. Euro die zuvor gesenkte Prognose von 150 bis 200 Mio. Euro überschreiten werde. "Wir sind bei der Sanierung auf einem guten Weg. Dennoch gibt es noch einiges zu tun, da wir wieder profitabel werden wollen und uns künftig nur noch auf unser Kerngeschäft, den Bereich der Photovoltaik, konzentrieren", sagt Conergy-Sprecher Alexander Leinhos gegenüber pressetext.

Trotz der schlechten Zahlen gibt sich das Unternehmen zuversichtlich, 2008 den Turnaround zu schaffen und strebt einen ehrgeizigen Umsatz von über einer Mrd. Euro an. "Hinter uns allen liegt eine harte Zeit und ein unglaublicher Kraftakt. Wir haben die Conergy aus dem gröbsten Sturm geholt und neu ausgerichtet. Wir haben die Mannschaft gewechselt und sind auf dem gutem Wege, das Unternehmen wieder flott zu machen", so Vorstandsvorsitzender Dieter Ammer in einer Aussendung des Konzerns. Analysten bezweifeln hingegen den Plan, den Umsatz nach 706 Mio. Euro für 2007 im laufenden Geschäftsjahr auf über eine Mrd. Euro zu steigern. Gleichzeitig erwartet die Firma eine Trendwende beim Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen und visiert hierbei die Null-Linie an.

Bitter gestalten sich jedoch die Prognosen bis zum vierten Quartal. So warnt Conergy bereits davor, dass der Verlust vor Steuern und Sondereffekten eine "erheblich zweistellige" Mio.-Höhe erreichen werde, so die Financial Times Deutschland. Angesichts der suboptimalen Geschäftslage will sich das Unternehmen neu ausrichten. "Dabei bezieht sich Conergy auf ein breites Maßnahmenpaket, das derzeit umgesetzt wird. In der Folge hat der Konzern seine Thermieaktivitäten in Belgien, den Niederlanden und Österreich verkauft", so Leinhos im Gespräch mit pressetext. Weitere Verkäufe seien bereits eingeleitet. Auch hat das Unternehmen seine Vollzeitarbeitskräfte weltweit bisher um über 550 verringert. "Dies ist zwar schmerzhaft, muss aber sein", unterstreicht Leinhos weiter.

Das hoffnungsgetragene Werk in Frankfurt an der Oder soll wie geplant in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres seine volle Auslastung erlangen. Derzeit befindet sich die Solarfabrik in der sogenannten Ramp-Up-Phase, wobei bereits 90 Prozent aller Maschinen eingebracht und sukzessive auf die anstehende volle Produktion eingefahren werden, heißt es. Für den Aufbau und Testbetrieb hat sich Conergy mit den erforderlichen Rohstoffmengen an Silizium eingedeckt. Dennoch sei nicht gänzlich ausgeschlossen, dass es in den kommenden drei Monaten aufgrund von Engpässen der Zulieferer zu Produktionsschwankungen kommt.

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