pte20080212019 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Jugendliche üben Selbstverantwortung bei Internetnutzung

"Medienkompetenz muss noch besser erlernt werden"


Jugendliche fühlen sich im Netz gut aufgehoben (Foto: piczo.com)
Jugendliche fühlen sich im Netz gut aufgehoben (Foto: piczo.com)

Hamburg/Mainz (pte019/12.02.2008/11:37) Ein großer Teil der deutschen Jugendlichen übernimmt Eigenverantwortung im Umgang mit dem Internet. Laut einer Umfrage des Online-Netzwerkes Piczo http://www.piczo.com nutzen die Teenager vorhandene Sicherheitsmaßnahmen und schützen ihre persönlichen Daten. Vor allem Fremden gegenüber begegnen die Jugendlichen relativ vorsichtig. 44 Prozent gaben an, Kontakte aus dem Internet so zu behandeln wie Unbekannte im realen Leben. Was Informationen zur eigenen Person betrifft, hält sich die Mehrheit ebenfalls bewusst zurück. 63 Prozent geben in Foren und Communitys zum Beispiel nur ihren Vornamen, aber keine weiteren Details, bekannt.

Trotz dieses vorwiegend positiven Ergebnisses zeigen sich Jugendschutz-Experten nur zurückhaltend optimistisch. "Es ist erfreulich, wenn die Resultate der Umfrage zutreffen. Vor allem im Zusammenhang mit Social Communitys wird gerade von Jugendlichen aber noch viel zu viel preisgegeben", meint Thomas Günter, Justiziar der Jugendschutzeinrichtung Jugendschutz.net http://www.jugendschutz.net , im Gespräch mit pressetext. Viele seien nach wie vor zu wenig aufgeklärt und zu leichtsinnig. "Die Medienkompetenz muss sicher noch besser erlernt werden, das geht nur über stärkere Aufklärung", fügt Günter hinzu.

Wie die Umfrage zeigt, ist das Vertrauen der jungen Nutzer in Schutzmechanismen im Netz recht groß. Bei empfundener Bedrohung setzen 58 Prozent auf das Blocken des betreffenden Users und 21 Prozent melden bedenkliche Inhalte den jeweiligen Portalbetreibern. Elf Prozent würden sich im Zweifelsfall auch an Eltern oder Lehrer wenden. Gerade diese sind jedoch nach Meinung von Günter häufig selbst zu wenig informiert. "Wir haben zahlreiche Broschüren zur Aufklärung, die vor allem für Eltern und Lehrer gedacht sind, weil auf dieser Ebene noch vielfach starke Unwissenheit herrscht."

Schlechte Erfahrungen im Internet werden nach Aussagen der Jugendlichen immer noch von schlechten Erfahrungen im realen Leben übertroffen. Während zum Beispiel 21 Prozent bereits einmal im Internet gemobbt oder bedroht wurden, ist das bereits 46 Prozent im echten Leben zugestoßen. Wenngleich sich laut Piczo die Jugendlichen im Internet sicherer fühlen als in der Realität, erscheint es gerade in Anbetracht der potenziellen Online-Gefahren auch bedenklich, dass 66 Prozent ohne weiteres Fotos von sich ins Netz stellen. 75 Prozent geben Informationen zu Hobbys und persönlichen Interessen in Internet-Communitys preis und neun Prozent teilen sogar ihre Handynummer mit.

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