pte20080205027 Technologie/Digitalisierung, Politik/Recht

ICANN: Mehr IP-Adressen für das Internet

Wichtiger Schritt beim praktischen Übergang zu IPv6-Adressen


ICANN: IPv6 in Root-Server-Netzwerken (Foto: icann.org)
ICANN: IPv6 in Root-Server-Netzwerken (Foto: icann.org)

Marina del Rey/Salzburg (pte027/05.02.2008/15:30) Sechs der weltweit 13 Root-Server-Netzwerke haben jetzt IP-Adressen nach dem Schema Internet Protocol Version 6 (IPv6) in ihren Datenbanken. Das hat gestern, Montag, die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) http://www.icann.org bekannt gegeben. Der Übergang zu IPv6 erhöht die Anzahl möglicher IP-Adressen von derzeit rund vier Mrd. IPv4-Adressen auf über 340 Sextillionen, die im Domain Name System (DNS) mit Domänen-Namen identifiziert werden können.

"Jeder Rechner im Internet muss eine eindeutige IP-Adresse haben", erklärt Richard Wein, Geschäftsführer der österreichischen Domainvergabestelle nic.at http://www.nic.at , im Gespräch mit pressetext. Die numerischen Kennungen sind es, anhand derer Computer für Verbindungen identifiziert werden. Die alltäglich genutzten Domain-Namen sind lediglich Aliasse, die bei Verbindungsanfragen durch DNS-Server in die entsprechenden IP-Adressen aufgelöst werden. Die Anzahl der verfügbaren IP-Adressen beschränkt somit die Anzahl der Computer, die im Internet angebunden sein können.

"Die IPv4-Adressen werden früher oder später ausgehen", stellt Wein fest. Wann genau, darüber gehen die Experten-Meinungen auseinander, Abschätzungen liegen zwischen etwa fünf und 25 Jahren. "ICANN und andere Organisationen setzten sich stark für den Umstieg auf IPv6 ein", gibt Wein an. Der neue Standard nutzt mehr Stellen sowie hexadezimale Notation, um eine nahezu unbegrenzte Zahl an IP-Adressen zu erlauben. Die Aufnahme in die Datenbanken der Root-Server-Netzwerke ist für den praktischen Umstieg ein entscheidender Schritt, um IPv6-Adressen auch wirklich in DNS-Server-Netzwerken auflösen zu können.

Marktseitig sei das Interesse am Umstieg derzeit noch gering, meint Wein. Das läge am damit verbundenen Aufwand und den entsprechenden Kosten. "Bei nic.at ist es schon seit über drei Jahren möglich, Domains mit IPv6-Adressen zu registrieren", sieht Wein die eigene Domainvergabestelle für IPv6 gerüstet. Auch einige andere Registrierungsstellen in Europa bieten diese Option bereits.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Thomas Pichler
Tel.: +43-1-81140-303
E-Mail: pichler@pressetext.com
|