pte20071217040 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Wende im US-Autorenstreik

Drehbuchautoren machen sich selbstständig


Drehbuchautoren produzieren selbst (Foto: pixelio.de)
Drehbuchautoren produzieren selbst (Foto: pixelio.de)

Los Angeles (pte040/17.12.2007/15:26) Im US-Drehbuchautorenstreik zeichnet sich eine Wende ab. Um erneut Druck auf die Bosse der Filmindustrie in Hollywood ausüben zu können, drohen Drehbuchautoren nun damit, eigene webbasierte Start-Up-Unternehmen zu gründen. Daraus gewonnene Produkte sollen direkt an die Kundschaft weitergegeben werden. Derzeit fungieren die Autoren noch als Angestellte bei den diversen Studios. Aus dem Autorenverband Writers Guild of America sind mittlerweile bereits mindestens sieben Gruppen hervorgegangen, die Interesse an Selbstständigkeit bekunden.

Hauptproblem im Streit zwischen Autoren und Produktionsfirmen ist die Tatsache, dass die Studios Rechteinhaber des produzierten Materials sind. Dementsprechend entgehen den Autoren Einnahmen in Form von Tantiemen. In Zukunft wollen besagte Start-Ups unabhängig von den großen Studios produzieren, um das Programm über ihre Portale im Web zu veröffentlichen. Das steigende Interesse der Konsumenten an Unterhaltung via Internet kommt den Autoren gelegen. Jene Einnahmen, die den Online-Produzenten durch den Vertriebskanal Internet entgehen, sollen durch nachträgliche Rechtevergabe an die klassischen Medien TV und Film kompensiert werden. Ebenso sieht man den amerikanischen Werbemarkt nach Platzen der Internet-Blase mittlerweile wieder als potenziellen Geldgeber an.

Die Suche nach Investoren für die geplanten Portale ist bereits in vollem Gang. Spätestens seit dem YouTube-Kauf durch Google besteht wieder Bereitschaft, Risikokapital in webbasierte Projekte zu investieren. Facebook-Direktor Jim Breyer kann sich vorstellen, ab 2008 ins Internet-Film-Geschäft einzusteigen. Ob europäische Produktionsfirmen, die bereits im Gespräch waren (pressetext berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=071128033), weiterhin als mögliche Partner gelten, ist derzeit nicht bekannt. Mit der Verlagerung von Film- und Serieninhalten in Richtung Web-Kanäle ist ein neuer Trend in Sicht, der sowohl von Seiten der Konsumenten, als auch der Investoren und Produzenten begrüßt wird. Nun bleibt abzuwarten, wie die bereits etablierten Medienkonzerne auf diese erneute Provokation reagieren werden.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Manuel Haglmüller
Tel.: +43-1-811-40-315
E-Mail: haglmueller@pressetext.com
|