pte20071204035 Technologie/Digitalisierung, Politik/Recht

100-Dollar-Laptop: Bereits 600.000 Geräte verkauft

"EeePC und Classmate PC sind keine Konkurrenz"


Peru gibt Großbestellung für den 100-Dollar-Laptop auf (Foto: olpc.org)
Peru gibt Großbestellung für den 100-Dollar-Laptop auf (Foto: olpc.org)

Massachusetts/Wien (pte035/04.12.2007/13:50) Das IT-Entwicklungshilfeprogramm "One Laptop per Child" (OLPC) http://www.laptop.org hat einen weiteren großen Auftrag an Land ziehen können. Die Regierung von Peru bestellte 260.000 Geräte. Damit steht die Zahl des aktuell verkauften OLPC-Modells XO bei 600.000 Stück. "Ich glaube, dass diese Zahl bis Ende des Jahres noch steigen wird und in den kommenden Wochen und Monaten noch einige Bestellungen von verschiedenen Ländern hinzukommen werden. Die peruanische Order hat hier sicherlich Vorbildwirkung", ist Christoph Derndorfer, Sprecher von OLPC Austria http://www.olpc.at , gegenüber pressetext überzeugt.

Die Idee, jedem Kind einen Laptop zur Verfügung zu stellen, wurde vor rund drei Jahren erstmals präsentiert. Das damals mit dem Namen 100-Dollar-Laptop bezeichnete Notebook kostet nun effektiv 188 Dollar. Die Produktion wurde im November gestartet und die ersten Geräte mittlerweile an Uruguay ausgeliefert. Um den Absatz anzukurbeln wurde zudem die Aktion "Give 1 Get 1" ins Leben gerufen http://www.xogiving.org . Beim Kauf von zwei Geräten bekommen US-Kunden einen OLPC und spenden den zweiten an Kinder. Über dieses Programm, das auf Nordamerika beschränkt ist und noch bis Ende 2007 läuft, wurden bereits 190.000 Geräte gekauft.

In der Zwischenzeit haben jedoch auch andere Unternehmen das Potenzial dieser Zielgruppe erkannt und bieten ähnliche Produkte. Intel beispielsweise versucht mit dem Classmate PC ebenfalls Kinder in Ländern mit Entwicklungsbedarf IT-Ausstattung zukommen zu lassen. Der Elektronikhersteller Asus wiederum bietet mit dem EeePC ein kompaktes Mini-Notebook zum Preis von 300 Euro, das jedoch weltweit verkauft wird. Asus versucht dennoch auch Großaufträge aus Entwicklungsländern an Land zu ziehen.

Konkurrenz für den XO sieht Derndorfer jedoch nicht: "Dass es dank den Anstrengungen von OLPC mittlerweile weitere Firmen gibt, die sehr günstige Laptops vor allem für Entwicklungsländer anbieten, ist eine unglaublich tolle Sache. Noch vor zwei Jahren hat Intel den XO als 'Gadget' abgetan und jetzt versucht die Firma mit größten Anstrengungen ein vergleichbares Produkt anzubieten." Zudem sehe man am Beispiel Nigeria, dass vor Ort der Wettbewerb zwischen Intel und OLPC viel geringer zu sein scheint, als es Medienberichte vermuten lassen. "OLPC konzentriert sich dort mehr auf Volkschulen, während Intel mit seinem Classmate PC eher auf die Sekundarschule setzt", meint Derndorfer.

Asus hingegen biete den EeePC zwar auch für Bildungszwecke sowie in Entwicklungsländern an, allerdings sei dies ein wenig halbherzig. "Die Zielgruppe des EeePC sind eher normale Computer-User, die ein sehr kleines, leichtes und günstiges Notebook haben wollen. Für diese Zielgruppe ist der EeePC auch ein recht gutes Gerät", lobt Derndorfer. OLPC habe es im Vergleich jedoch am besten geschafft, ein Gerät für die definierte Zielgruppe der Kinder in Entwicklungsländern zu konstruieren. Von den Intel- und Asus-Geräten hebe sich der XO durch das im Sonnenlicht sehr gut lesbare Display sowie den geringen Stromverbrauch ab. "Momentan wird zwar noch intensiv daran gearbeitet, das Ziel ist jedoch eine Akkulaufzeit von mindestens acht Stunden. Davon können die anderen beiden Systeme nur träumen", meint Derndorfer. Des Weiteren streicht der OLPC-Austria-Sprecher die Robustheit hervor. "Der XO überlebt sowohl Stürze von Tischen als auch Regenschauer, Hitze sowie Staub und damit die drei größten Feinde von normalen Computersystemen in Entwicklungsländern."

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