pte20071016038 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Weltrangliste der Pressefreiheit 2007 veröffentlicht

Eritrea auf letztem Platz, Deutschland und Österreich unter den besten zwanzig


Journalisten hinter Gittern: in Eritrea keine Seltenheit (Foto: pixelio.de)
Journalisten hinter Gittern: in Eritrea keine Seltenheit (Foto: pixelio.de)

Wien/Paris (pte038/16.10.2007/13:59) Zum mittlerweile sechsten Mal veröffentlicht die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) http://www.reporter-ohne-grenzen.de heute, Dienstag, ihre Rangliste zur weltweiten Situation der Pressefreiheit. Das Ergebnis des Rankings kann dabei aber nicht wirklich überraschen: Eritrea verdrängt Nordkorea vom letzen Listenplatz, Deutschland und Österreich schaffen es unter die besten zwanzig.

Jedes Jahr verteilt Reporter ohne Grenzen einen 50 Kriterien umfassenden Fragebogen an Partnerorganisationen, ROG-Korrespondenten, Journalisten, Wissenschaftler, Juristen und Menschenrechtsaktivisten. Ziel der Befragung ist ein repräsentatives Bild der weltweiten Situation der Pressefreiheit zu erhalten. Die heute präsentierte Rangliste beinhaltet 169 Länder. Erstmals gelistet, hat Eritrea gleich Nordkorea verdrängt und es auf den letzten Listenplatz geschafft. "Dieses Ergebnis überrascht uns überhaupt nicht", so Rubina Möhring, Präsidentin der ROG Österreich http://www.rog.at . "Auch wenn wir nicht über alle Verletzungen der Pressefreiheit in Nordkorea (vorletzter Rang) und Turkmenistan (drittletzter Rang) informiert sind - Eritrea hat den letzten Platz verdient", erklärt Möhring. Man wisse, das Inhaftierungen von regimekritischen Journalisten dort keine Seltenheit sind, vier von ihnen seien sogar in Haft umgekommen.

Deutschland hat es heuer neben Kanada als einziger G8-Staat unter die besten zwanzig geschafft. Das ist zwar ein durchaus erfreuliches Ergebnis, kann aber nicht wirklich von den Problemen im Umgang mit der Presse hierzulande ablenken. Im Gespräch mit pressetext übt ROG Kritik an der derzeitigen Situation: "An der Lage in Deutschland hat sich im letzten Jahr wenig zum Positiven verändert." Ermittlungen gegen Journalisten, Versuche der Einflussnahme, Bruch des Quellenschutzes, all diese Probleme finde man auch im eigenen Land. "Wichtig ist vor allem aufmerksam zu bleiben und vorsichtig vorzugehen, um eine Aushöhlung der journalistischen Arbeit verhindern zu können", ist man sich bei ROG einig.

Insgesamt betrachtet wird beim Blick auf die Rangliste schnell klar, dass außerhalb Europas keine Region vor Zensur oder Gewalt gegenüber JournalistInnen geschützt scheint. So liegen allein von den zwanzig letztgereihten Ländern sieben in Asien, fünf in Afrika und vier im Nahen Osten. Drei weitere sind ehemalige Sowjetrepubliken und mit Kuba ist auch Amerika vertreten. Speziell herauszuheben sei laut ROG auch die beunruhigende Entwicklung in Burma, der eklatante Mangel an Medienvielfalt in Russland und die repressiven Zensurmethoden in China.

(Ende)
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