pte20071011036 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

Madonna verabschiedet sich von Warner Music

Immer mehr Superstars pfeifen auf Majorlabels


Auch Radiohead gehen eigene Wege (Foto: inrainbows.com)
Auch Radiohead gehen eigene Wege (Foto: inrainbows.com)

Los Angeles (pte036/11.10.2007/13:35) Die Popikone Madonna ist kurz davor, ihren Plattenvertrag mit Warner Music http://www.wmg.com aufzulösen. Wie US-Medien berichten, steht Madonna in ernsthaften Verhandlungen mit Live Nation http://www.livenation.com , um sich künftig von dem Konzert-Veranstalter vermarkten zu lassen. Kommt der Deal tatsächlich zustande, wäre dies ein weiterer herber Schlag für die Majors der Musikindustrie. Immer mehr große Künstler kehren den Labels derzeit den Rücken und suchen nach alternativen Möglichkeiten, ihre Musik zu verbreiten. Zuletzt entschloss sich die britische Band Radiohead für einen unkonventionellen Weg, ihr neuestes Album zu veröffentlichen. Radiohead bietet seit gestern "In Rainbows" als Download auf der eigenen Webseite an, wobei jeder Fan selbst entscheiden kann, wie viel bzw. ob etwas für das Herunterladen bezahlt wird (pressetext berichete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=071001024 ).

Bei Live Nation winken Madonna mehr als 100 Mio. Dollar für die Produktion von drei Studioalben und das Exklusivrecht zur Vermarktung ihrer Konzerte sowie des Merchandisings. Der Deal umfasst laut Berichten aus informierten Kreisen sowohl Geldprämien als auch eine Reihe an Aktien für die Pop-Diva, die im Zuge eines Abschlusses auch das Exklusivrecht zur Vermarktung ihres Namens an Live Nation abtreten würde. Sowohl Warner Music als auch Live Nation wollten bislang allerdings keine Stellungnahme dazu abgeben.

Auch beim Österreichischen Verband der Musikindustrie IFPI Austria http://www.ifpi.at hält man sich mit Kommentaren zurück. Es handle sich um ein klassisches Thema zwischen Künstler und Plattenlabel, der Verband könne dazu keine Stellung beziehen, so Thomas Böhm, Pressesprecher IFPI Austria, auf Nachfrage von pressetext. Eine Erklärung dafür, warum so viele Künstler - mittlerweile auch eine Reihe von Superstars - sich von der Großmaschinerie der Musikindustrie abwenden, bleibt von dieser Seite vorerst aus. Der Druck auf die Majorlabels dürfte sich mit dem Fall Madonna jedenfalls noch weiter erhöhen und ein Überdenken der traditionellen Geschäftsstrukturen erfordern.

Mittlerweile sind manche Künstler sogar soweit, dass sie öffentlich zum Stehlen ihrer Musik mobil machen, wie unlängst das Beispiel Trent Reznor, Frontman der Band Nine Inch Nails, zeigte. Reznor klagte im Rahmen eines Konzertes über zu hohe CD-Preise und sein Plattenlabel Universal Music (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=070918044 ). Der Unmut vieler Künstler entsteht meist daraus, dass sie selbst von dem Geld der verkauften Musik nur einen minimalen Anteil sehen.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Claudia Zettel
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