pte20070924026 Forschung/Entwicklung, Technologie/Digitalisierung

Galileo kämpft erneut mit Verzögerungen

Russische Trägerrakete nicht fertig - Testsatellit startet erst im März 2008


Giove-B bleibt noch drei Monate länger am Boden (Foto: dlr.de)
Giove-B bleibt noch drei Monate länger am Boden (Foto: dlr.de)

Baikonur/Brüssel (pte026/24.09.2007/13:40) Das europäische Satellitennavigationssystem Galileo hat mit einem weiteren Rückschlag zu kämpfen. Der zweite Galileo-Testsatellit kann nicht wie geplant im Dezember dieses Jahres starten. Stattdessen werde Giove-B erst im März 2008 seine Reise in das All antreten, berichtet die Financial Times unter Berufung auf einen Firmensprecher von Arianespace. "Der Start von Giove-B wird sich aufgrund von Problemen mit der russischen Trägerrakete Sojus verzögern", erklärt Andreas Schütz, Sprecher des Deutsches Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) http://www.dlr.de , auf Anfrage von pressetext.

Der Testsatellit Giove-B, der ursprünglich bereits im Frühjahr 2006 abheben sollte, verfügt erstmals über jene Technologie, die auch die künftigen Galileo-Satelliten an Bord haben. Die mittlerweile zwei Jahre lange Verzögerung wurde zudem auch von wiederholten technischen Änderungen am Satelliten verursacht. Das Gesamtprojekt ist mittlerweile vier Jahre hinter dem Zeitplan. Der derzeit geplante Fertigstellungstermin des Galileo-Systems ist für 2012 angesetzt. Zu diesem Zeitpunkt sollen sich schließlich 30 Satelliten im All befinden, wobei 26 davon als Hauptsatelliten arbeiten und vier in Reserve gehalten werden.

Vor zwei Wochen erhielt das DLR den Auftrag, den Betrieb der In-Orbit-Validierungs-Phase zu übernehmen. Dazu sollen bis 2009 vier Galileo-Satelliten in den Weltraum gebracht und somit der Aufbau des Systems begonnen werden. Diese Satelliten werden ausführlichen Tests unterzogen, wobei sowohl ihre Funktion als auch die Zusammenarbeit mit der Bodeninfrastruktur überprüft wird. Die Verzögerung des Testsatelliten habe hierauf keinen Einfluss, so Schütz. "Auf Grund der Langfristigkeit des Projektes bis 2012 sind keine negativen Auswirkungen auf das Gesamtsystem, dessen Aufbau und Test sowie dessen Zeitplan zu erwarten."

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