pte20070731004 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Sexualstraftäter auch auf Facebook aktiv

US-Justizminister beklagt Untätigkeit der Plattform-Betreiber


MySpace-Probleme übertragen sich auf Facebook (Foto: facebook.com)
MySpace-Probleme übertragen sich auf Facebook (Foto: facebook.com)

Connecticut (pte004/31.07.2007/09:10) Die Social-Networking-Plattform Facebook http://www.facebook.com hat mittlerweile mit ähnlichen Problemen zu kämpfen wie ihr populärer Wettbewerber MySpace. Nachdem Facebook begonnen hatte, das erfolgreiche Prinzip seines Konkurrenten auf- sowie anzugreifen, scheinen sich nun auch die negativen Seiten der Netzwerk-Welt auf das Portal zu übertragen. Offenbar hat auch die einstige Studentenplattform inzwischen ein Problem mit "unerwünschten" Nutzern, berichtet die New York Times. US-Justizminister Richard Blumenthal beklagt, dass sich auf Facebook verurteilte Sexualstraftäter tummeln und die Betreiber der Webseite nicht ausreichen dagegen vorgehen würden. Ein Vorwurf, dem sich MySpace bereits seit längerem stellen muss und sich damit auseinander gesetzt hat (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=070119027 bzw. http://www.pte.at/pte.mc?pte=070725024 )

"Keine Frage, dass Facebook einigen ähnlichen Problemen ausgesetzt ist, denen sich bereits MySpace gestellt hat", so Blumenthal. Die Betreiber der Plattform sollten laut Justizminister verantwortlich gemacht werden und die Behörden würden alles daran setzen, um das zu erreichen. Chris Kelly, Datenschutz-Verantwortlicher bei Facebook, rechtfertigte sich und gab an, dass das Unternehmen solchen Vorfällen nachgehe und betreffende Profile innerhalb von 72 Stunden vom Netz nehmen würde. Der aktuelle Fall aus Connecticut, auf den der Minister anspielte, sei ihm allerdings noch nicht bekannt gewesen, so Kelly.

Facebook wolle auf jeden Fall auf guter Basis mit dem Staat zusammenarbeiten und sich diesen gesellschaftlichen Problem stellen, fügte Kelly hinzu. Die Plattform hatte sich bisher immer als besonders sichere Alternative zu anderen Networking-Portalen positioniert und präsentiert. Zunächst war es nur Studenten und Schülern erlaubt gewesen, sich zu registrieren. Es wurde eine Weile sogar darauf geachtet, dass nur Schüler von derselben Schule miteinander kommunizieren konnten. Inzwischen hat Facebook sich allerdings von diesen sehr restriktiven Regelungen verabschiedet, um ein breiteres Nutzerpublikum zu erreichen.

Im vergangenen Jahr öffnete sich die Plattform der Allgemeinheit, versuchte aber weiterhin an verschiedenen Richtlinien festzuhalten. So ist zum Beispiel ein vollständiges Nutzerprofil nicht für das generelle Online-Publikum einsehbar und Profile von unter 18-Jährigen auch nur für dieselbe Altersgruppe zugänglich. Dennoch besteht die Gefahr, dass die Plattform von Straftätern missbraucht wird. So ist es beispielsweise durchaus möglich, gefälschte Profile anzulegen und sich als Teenager auszugeben, ohne dass dies für die Betreiber klar ersichtlich ist. Trotzdem ist es für Facebook derzeit kein Thema, sich ähnlichen Projekten wie MySpace anzuschließen. Das News Corp.-Unternehmen hatte nach zahlreichen Protesten ein eigenes Softwareprogramm eingeführt, das Sexverbrecher ausforschen soll und die Daten mit jenen von staatlichen Behörden abgleicht (pressetext berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=061206019 ).

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