pte20070425018 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

Intel stoppt AMD-Aufholjagd

Marktanteil auf 80 Prozent ausgebaut


Sunnyvale/Santa Clara (pte018/25.04.2007/12:03) Intel hat die Aufholjagd des Rivalen AMD im abgelaufenen ersten Quartal gestoppt. Nach Einschätzung der US-Bank JP Morgan, die sich auf Zahlen der Marktforscher von Mercury Research beruft, konnte Intel seinen Marktanteil in den vergangenen Monaten um sechs Prozentpunkte auf 80,5 Prozent steigern. AMD verlor in vergleichbarer Größenordnung und hält derzeit bei einem Marktanteil von 18,7 Prozent. Im Schlussquartal 2006 hatte der Intel-Konkurrent, der dem Branchenprimus seit drei Jahren kontinuierlich Marktanteile abgeknöpft hat, dagegen noch auf ein Allzeithoch von 25,7 Prozent verweisen können.

"Wir haben einen signifikanten Anstieg erwartet", heißt es bei Intel in einer ersten Reaktion gegenüber pressetext. Auch auf dem europäischen und deutschen Markt seien deutliche Marktanteilsgewinne zu erwarten. "Intel-Produkte scheinen derzeit hoch in der Gunst der Kunden zu stehen", meint Intel-Sprecher Hans-Jürgen Werner. AMD, das im Auftaktquartal einen Umsatzeinbruch um knapp 100 Mio. Dollar hinnehmen musste, hatte vor allem mit einem Abbau der Lagerkapazitäten Ende 2006 zu kämpfen. Das habe dazu geführt, dass AMD-Kunden sich bereits mit Chips eingedeckt haben, die sie sonst zu Jahresbeginn gekauft hätten, so Mercury-Research-Analyst Dean McCarron gegenüber Cnet. Ohne diese Probleme wären die Marktanteilsverluste mit etwa zwei Prozentpunkten weit geringer ausgefallen.

Während AMD in den vergangenen Monaten dem Preisrückgang Tribut zollen musste, will Intel keinen Preiskampf mit dem Rivalen wahrgenommen haben (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=070418031 ). Weil Intel viel in führende Technologien investiert habe, seien die Kunden auch bereit, mehr zu zahlen. Das gelte vor allem für den deutschen Markt, so Intel-Deutschland-Chef Hannes Schwaderer anlässlich der Veröffentlichung der Q1-Zahlen im pressetext-Interview.

Laut Mercury Research hat AMD in den vergangenen Monaten in allen Segmenten des x86-Prozessor-Bereichs Marktanteile abgeben müssen, also sowohl bei Desktop-PCs als auch bei Notebooks und Servern. Nach Einschätzung von McCarron hat der Markt insgesamt im Vergleich zum vierten Quartal des Vorjahres etwas stärker nachgegeben als von den Experten erwartet. Es sehe so aus, als ob sich die Verkäufe im PC- und Server-Bereich gegenüber den deutlichen Zuwächsen der Vorjahre abschwächen würden, meint der Analyst.

Eine Abschwächung der Zuwächse für den gesamten Chipmarkt sehen die Marktbeobachter von iSuppli, die ihre Prognose für das laufende Jahr zurückgeschraubt haben. Entgegen der ursprünglichen Annahme eines Umsatzwachstums in Höhe von 10,6 Prozent, gehen die Analysten nun noch von einem Plus von 8,1 Prozent aus. Demnach belaufen sich die Erlöse der Chipbranche insgesamt auf 281,4 Mrd. Dollar. Größter Unsicherheitsfaktor ist nach Expertenmeinung die Entwicklung auf dem DRAM-Markt. Hier rechnet iSuppli aufgrund des Preisverfalls mit Zuwächsen von nur noch 8,6 Prozent auf 36,9 Mrd. Dollar. Im Vorjahr hatte der DRAM-Markt ein Plus von 35,2 Prozent generiert.

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