pte20070319023 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Alternativ-Player zeigt gelöschte YouTube-Videos

Betreiber nutzen Zeitfenster auf Videoportal-Server aus


YouTube sorgt für Stirnrunzeln in Industrie (Foto: youtube.com)
YouTube sorgt für Stirnrunzeln in Industrie (Foto: youtube.com)

Mountain View (pte023/19.03.2007/13:45) Die Diskussion um Urheberrechtsverletzungen auf der beliebten Video-Plattform YouTube ist wieder um eine Facette reicher. Mit einem auf den Namen Delutube http://www.youtube.infamousx.com getauften Service lassen sich nun auch Clips abspielen, die auf der Videoplattform gelöscht wurden. Dabei nutzen die Anbieter das Zeitfenster aus, das zwischen dem Sperren des Videoclips auf YouTube und dem tatsächlichen Löschen von den YouTube-Servern vergeht. Um das entfernte Material abrufen zu können, wird lediglich die Video-ID des gesperrten Clips benötigt, die auf der YouTube-Webseite aufscheint. Auch der Download derartiger Clips über Delutube wird angeboten.

Das Angebot von Delutube und anderen vergleichbaren Services bringt YouTube damit neuerlich unter Zugzwang, sieht sich das von Google gekaufte Portal doch seit Wochen der Kritik der Unterhaltungsindustrie ausgesetzt. Vor allem der Fernseh-, aber auch der Filmindustrie ist YouTube ein Dorn im Auge, da über die rasant wachsende User-Gemeinde in großen Mengen urheberrechtlich geschütztes Material verbreitet wird. YouTube hat sich zwar in der Vergangenheit dazu verpflichtet, derartiges Material aus seinem Angebot zu nehmen. Die Existenz von Diensten wie Delutube verschafft Anwender aber nun über die Hintertür doch wieder Zugang zu gesperrtem Material. Auch anstößige Clips, die aus diesem Grund auf YouTube entfernt werden, sollen über Delutube abgerufen werden können.

Während sich in den USA der Widerstand der Industrie gegen das YouTube-Angebot schon längst formiert hat (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=070221026 ), ist sich die Unterhaltungsindustrie hierzulande offenbar noch nicht ganz einig, welche Strategie im Umgang mit der populären Videoplattform eingeschlagen werden soll. Ronald Schäfer, Geschäftsführer der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) http://www.gvu.de , zeigte sich auf Anfrage von pressetext bedeckt und wollte die US-Diskussion im Moment nicht kommentieren. "Das ist eine hochpolitische Frage", so Schäfer.

(Ende)
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