pte20070314029 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

Nanoident druckt Microchips auf Folien

Organische Halbleiter eröffnen neue Anwendungen zu geringeren Kosten


Organische Halbleiter ermöglichen gedruckte Chips auf felxiblem Trägermaterial (Foto: nanoident.com)
Organische Halbleiter ermöglichen gedruckte Chips auf felxiblem Trägermaterial (Foto: nanoident.com)

Linz (pte029/14.03.2007/13:58) Das österreichische Technologieunternehmen Nanoident http://www.nanoident.com hat in Linz die weltweit erste Fertigungsstätte für organische Halbleiter eröffnet. Das Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, Computerchips auf verschiedene Trägermaterialien wie Glas, Keramik oder Plastik zu drucken. Die Technologie verspricht ein großes Kostensenkungspotenzial und eröffnet neue Anwendungsgebiete. "Wir sehen unglaubliche Chancen für unsere bahnbrechende Technologie. Immer mehr Marktführer erkennen die gewaltigen Fähigkeiten von gedruckten Elektronikbauteilen, die neue innovative Produkte mit einzigartigem Marktpotenzial möglich machen", sagt CEO Klaus Schröter.

In der 800 Quadratmeter großen Fabrik, die 400 Quadratmeter Reinraum umfasst, will das Unternehmen jährlich 40.000 Quadratmeter Halbleiterfläche herstellen. Die Chips werden dabei nicht aus Silizium gefertigt, sondern in einem Druckprozess auf das Material aufgebracht, der dem Inkjet-Druckverfahren ähnelt. "Die erforderlichen Durckmaschinen sind zwar nicht mit dem Büro-Tintenstrahler vergleichbar, doch setze man serienmäßige industriegängige Maschinen ein", erklärt Nanoident-Mitbegründer Franz Padinger. Die Nanoident-Fabrik produziert jährlich mengenmäßig gleich viel wie eine konventionelle Chipfabrik modernster Bauart, so Schröter.

Grundlage für die Fertigung der neuen Technologie ist die Nanoident-Semiconductor-2.0-Plattform. Sie ermöglicht die Entwicklung und Massenproduktion von auf gedruckten Halbleitern basierenden funktionellen Bauteilen wie beispielsweise Lichtsensoren, LEDs, Transistoren, Solarzellen, Widerständen, Kondensatoren und Verbindungselementen. In Zukunft wird die Plattform auch gedruckte OLED-Displays, Transistoren und integrierte Schaltkreise oder eine Kombination dieser Funktionen in einem einzelnen Gerät möglich machen. Die gedruckten Halbleitergeräte können biegfähig, leicht, ultra-dünn, zur einmaligen Verwendung oder sehr großflächig ausgelegt sein, was Anwendungsmöglichkeiten erschließt, die mit herkömmlichen silikonbasierten Technologien nicht realisierbar sind. Mit dem neuen Produktionsverfahren für gedruckte Halbleiter von Nanoident ist es außerdem möglich, Geräte innerhalb von Stunden anstatt Wochen herzustellen, heißt es in einer entsprechenden Aussendung.

Analysten rechnen damit, dass der Markt für gedruckte Halbleiter zum Jahr 2025 bis auf über 300 Mrd. Dollar anwachsen wird. Einer der ersten Kunden von Nanoident ist ihre US-Tochter Bioident, die den Prototypen eines Allergie-Testgerätes präsentierte. Das Gerät ermöglicht 147 Allergietests mit einem einzigen Tropfen Blut. Weitere Anwendungsmöglichkeiten reichen von der Erkennung von Infektionskrankheiten bis hin zur Überwachung von Lebensmitteln, erklärt Bioident-Chef Wasiq Bokhari. Mit seinen Life-Science-Detektoren bedient Bioident eine Reihe von Großkunden im Markt für Medizin- und Umweltdiagnostik. Alle gegenwärtig angebotenen Sensoren sind für den Einmalgebrauch vorgesehen. Konkrete Preise nannte er zwar nicht, allerdings seien sie "niedrig genug, um die Sensoren als Wegwerfartikel zu vermarkten", so Bokhari.

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