pte20070222004 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Videoportal Veoh ruft neue Web-TV-Ära aus

Copyright-Verletzungen erinnern frappant an YouTube


Veoh ruft neues Web-TV-Zeitalter aus (Foto: veoh.com)
Veoh ruft neues Web-TV-Zeitalter aus (Foto: veoh.com)

Los Angeles (pte004/22.02.2007/06:20) Mit Veoh Networks http://www.veoh.com ist ein neues Videoportal gestartet, das YouTube schon bald den Rang ablaufen will. Von der Grundidee an den übermächtigen Konkurrenten angelehnt, wollen die Veoh-Betreiber alles noch besser machen und sprechen bereits von einer neuen Ära des Internet-TVs. Dabei setzt man bei Veoh vor allem auf eine weitaus bessere Bildauflösung in DVD-Qualität, unbegrenzte Cliplängen und eine Reihe von Zusatzfunktionalitäten, die das Syndizieren von Videoinhalten auf verschiedenen Portalen vereinfachen sollen. Anders als bei YouTube bietet Veoh seit dem offiziellen Launch vor rund einer Woche auch einen virtuellen Videorekorder an, mit dessen Hilfe Video-Inhalte verschiedener Seiten problemlos auf den Computer heruntergeladen werden können.

Erste Probleme des neuen Service, der so bekannte finanzielle Unterstützer wie Time Warner und den früheren Disney-CEO Michael Eisner hinter sich vereint, haben sich aber bereits nach wenigen Tagen eingestellt. So finden sich, ähnlich wie bei YouTube, bereits eine Reihe von illegalen Fernseh- und Filmclips auf dem Portal wieder, die in Kombination mit dem integrierten Video-Player auch noch problemlos auf der eigenen Festplatte gesichert werden können. Veoh Networks CEO Dmitry Shapiro hat bereits in einer Stellungnahme reagiert und die Schuld in Richtung verantwortliche Anwender weitergegeben. "Jeder kann heutzutage ein Video ins Internet stellen. Manchmal handelt es sich um Material, das jemand anderem gehört. Das nehmen wir natürlich ernst", so Shapiro, der auf die entsprechenden Lizenzbedingungen verweist. Wie YouTube verspricht auch Veoh derartiges Filmmaterial sofort nach Kenntnisnahme zu entfernen.

Punkten will das Videoportal mit einer zweigleisigen Strategie, die nicht nur die Bedürfnisse der Videoseher befriedigen, sondern vor allem den Leuten entgegenkommen soll, die aktiv Videomaterial publizieren. So erlaubt die Syndizierungsfunktion das automatische Bereitstellen von Videoinhalten auf großen Portalen wie YouTube, Google Video, MySpace und Facebook. Aber auch eine Vielzahl von RSS-Feed- und Blogging-Tools sowie iTunes und Windows Media Player werden von dem Veoh-Angebot unterstützt. Auch gibt es keine Beschränkung was die Dateigröße sowie die Cliplänge betrifft.

Ob die Film- und Fernsehindustrie angesichts der gebotenen Möglichkeiten in punkto Bildqualität und Filmlänge dem Portal auch weiterhin freie Hand geben werden, ist allerdings mehr als umstritten. Während bei YouTube entsprechende Klagen und Androhungen durch die TV-Industrie mittlerweile bereits auf der Tagesordnung stehen, genießt man bei Veoh derzeit noch eine kleine Schonfrist. YouTube war unter anderem vor kurzem in die Schlagzeilen geraten, da der Fernsehmogul Viacom das Entfernen von 100.000 Videos veranlasste. Weiters ließ der US-Sender Fox YouTube eine gerichtliche Vorladung zukommen, weil noch ungesendetes TV-Serienmaterial vor der Premiere bereits im Portal auftauchte (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=070215033 ).

(Ende)
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