pte20070221026 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Fernsehsender pfeifen auf Google

Kooperation zwischen YouTube und CBS gescheitert


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Mountain View (pte026/21.02.2007/13:04) Google hat bei seiner Suche nach Kooperationspartnern in der Fernsehindustrie mit heftigen Widerständen zu kämpfen. Um auf der Videoplattform YouTube http://www.youtube.com populäres TV-Programm auf legalem Weg anbieten zu können, braucht der Suchmaschinenbetreiber Partner. Doch diese zieren sich vor einer Zusammenarbeit. Zuletzt hatte Google versucht, den US-Konzern CBS für sich zu gewinnen, um Formate wie "The Late Show with David Letterman" und "CSI" im Internet zeigen zu dürfen. Doch der viel versprechende Deal scheint gescheitert zu sein. Offenbar sind unter anderem die viel diskutierten Copyright-Fragen ein Punkt, über den sich Google und die einzelnen Fernsehsender bisher nicht einigen können.

Wie das Wall Street Journal berichtet, hätte der Suchmaschinenbetreiber CBS nach Vertragsabschluss rund 500 Mio. Dollar Umsatzbeteiligung zugesprochen. Google will weiter wachsen und neue Wege finden, um Anzeigen zu verkaufen. Und gerade dafür würde sich YouTube mit seiner ständig steigenden Beliebtheit sehr gut eignen. Doch CBS macht wie schon andere Medienunternehmen zuvor nicht bei den Google-Plänen mit. Aus informierten Kreisen heißt es, die beiden Konzerne hätten sich an wichtigen Punkten wie etwa der Vertragsdauer nicht einigen können.

Im vergangenen Jahr hatte der Internetriese den Versuch unternommen, Viacom als Partner an Land zu ziehen. Der Deal kam nie zustande und schließlich beschuldigte der Mutterkonzern von MTV und Nickelodeon Google der Urheberrechtsverletzung und ließ rund 100.000 Videos von YouTube entfernen. Ähnlich entwickelten sich Gespräche mit NBC. Das Unternehmen wollte Promotion-Clips auf der Videoplattform posten und Werbeschaltungen kaufen. Doch letztlich ging auch seitens NBC ein Brief bei Google ein, in dem sich die juristische Vertretung des Senders über Copyright-Vergehen beklagte.

Google will trotz aller Schwierigkeiten weiterhin nach geeigneten Kooperationen Ausschau halten. Und bisher haben die Turbulenzen mit den einzelnen Sendergruppen zumindest keine Auswirkungen auf das stetige Wachstum des Suchmaschinengiganten gezeigt. Das Unternehmen verzeichnet täglich hunderte Mio. Nutzer und hunderttausende Werbekunden rund um den Erdball. Wenn sich auch bisher die meisten ganz großen Medienkonzerne gegen eine Zusammenarbeit mit Google wehren, so haben andere dennoch bereits Gefallen an einer Partnerschaft gefunden. Vergangene Woche erst brachte YouTube einen Deal mit der Digital Music Group unter Dach und Fach (pressetext berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=07021202 ). Dadurch kann die Plattform nun rund 4.000 Stunden an Videos und Musikclips ganz legal den Nutzern anbieten.

(Ende)
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