pte20070131017 Medien/Kommunikation, Handel/Dienstleistungen

iTunes-Videostore kommt nach Europa

Keine europäischen Filmproduktionen im Download-Repertoire


Luxemburg (pte017/31.01.2007/12:28) Apple wird noch in diesem Frühjahr den ersten iTunes-Videostore Europas in Luxemburg eröffnen. Der luxemburgische Wirtschaftsminister Jeannot Krecke bestätigte damit gegenüber AFP Berichte in der luxemburgischen Presse. "Es handelt sich darum, Fernsehserien und Spielfilme in verschiedenen europäischen Ländern anzubieten, aus Luxemburg heraus", so Krecke. Dabei sollen Filme wie DVDs bereits drei Monate nach ihrem Kinostart über den iTunes-Videostore als Download erhältlich sein. Die Rechteinhaber wollen damit die Piraterie eindämmen.

Innerhalb der französischen Filmbranche regt sich allerdings auch Kritik am iTunes-Videostore. "Gerade in einem Moment, in dem das französische Kino im Verhältnis zu Amerika sehr gut läuft, startet Apple sein Angebot mit Hollywood-Blockbustern und schließt heimische Produktionen aus", sagte etwa Marin Karmitz, Gründer der Kinokette MK2 http://www.mk2.com und Mitglied des Verband unabhängiger Produzenten (API) im Figaro. Auch das Argument, die Piraterie zu bekämpfen, ist für Karmitz nicht ernst zu nehmen, denn "Piraterie fängt bereits zeitgleich mit dem Kinostart an".

Ob Apple noch an die nationalen Filmstudios in Europa herantreten werde, wollte Georg Albrecht, Sprecher bei Apple Deutschland, pressetext gegenüber nicht sagen. An Constantin Film http://www.constantin-film.de sei Apple noch nicht herangetreten. Aber das würde man sicher im Dialog noch lösen, so Fred Kogel, Vorstandsvorsitzender von Constantin Film AG. "Es wird sich wohl ähnlich wie beim Musicstore um ein Stufenprojekt handeln. Außerdem gibt es da auch logistische und technische Herausforderungen zu bewältigen", so Kogel gegenüber pressetext, der glaubt, dass Apple später auch nationale Produktionen anbieten werde.

Allerdings ist das Interesse in der deutschen Filmbranche am iTunes-Videostore verhalten. "Es ist fraglich, ob es sich beim Verbraucher durchsetzen wird, auf einem sehr kleinen Bildschirm Filme anzusehen", so ein Vertreter aus der deutschen Filmbranche. Viel interessanter seien hingegen Angebote von Onlineanbietern, die vom PC auf den Fernsehbildschirm übertragen werden können, sagt er im Gespräch mit pressetext weiter.

Apple ist bereits mit seinem iTunes-Musicstore in Luxemburg vertreten, der 2005 eröffnet wurde. Das Unternehmen habe sich aus steuerlichen Gründen für das Großherzogtum entschieden. Die Mehrwertsteuer für Medieninhalte liege dort im Europavergleich mit 15 Prozent sehr günstig. Amazon und AOL haben ihre europäischen Niederlassungen ebenfalls in Luxemburg angesiedelt.

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