pte20061130042 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

BenQ Mobile: Rettung durch "Heuschrecken"

Mehrere Investoren interessiert - Scheitern aber noch möglich


(Foto: benqmobile.com)
(Foto: benqmobile.com)

München (pte042/30.11.2006/13:42) Der insolvente Handyhersteller BenQ Mobile steht offenbar vor der Rettung. Mehrere Finanzinvestoren seien interessiert, bestätigte eine Sprecherin des Insolvenzverwalters Martin Prager heute, Donnerstag, gegenüber pressetext entsprechende Medienberichte. Derzeit würden konkrete Verhandlungen geführt. "In den aktuellen Gesprächen geht es um das ganze Unternehmen", betont die Sprecherin, warnt aber gleichzeitig vor zu viel Optimismus. "Wir sind noch nicht auf der Zielgeraden. Die Verhandlungen können jederzeit scheitern."

In der vergangenen Woche hatte Samsung ein kolportiertes Interesse an BenQ Mobile verneint (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=061124030 ). Nun könnten ausgerechnet die vor nicht allzu langer Zeit noch als "Heuschrecken" beschimpften Finanzinvestoren für BenQ Mobile die Rettung bedeuten. Dabei hofft der Insolvenzverwalter auf einen Komplettverkauf. "Im schlimmsten Fall stünde eine Zerschlagung des Unternehmens an", so die Sprecherin der Pluta Rechtsanwalts GmbH gegenüber pressetext. Der Insolvenzverwalter dürfe nicht um jeden Preis verkaufen, sondern sei auch den Gläubigern verpflichtet. Die Chancen für eine Rettung stünden derzeit aber gut.

Mit einer Entscheidung wird noch vor Weihnachten gerechnet. Zum 1. Januar stünde anderenfalls die automatische Eröffnung des Insolvenzverfahrens an, was die Käufer abschrecken könnte. Ab 1. Januar müsste BenQ Mobile dann schwarze Zahlen schreiben. Die verlustreiche ehemalige Siemens-Handysparte hatte nur ein Jahr nach der Übernahme durch den taiwanesischen Elektronikkonzern BenQ Ende September überraschend Insolvenz angemeldet (pressetext berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=060928049 ). Seitdem versucht Insolvenzverwalter Prager mit harten Einschnitten das Unternehmen zu retten. Knapp zwei Drittel der ehemals 3.000 Stellen sind bereits gestrichen worden. Eine Möglichkeit für das Überleben sehen Analysten etwa im Fortbestehen als Teil eines großen Auftragsfertigers.

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