AOL baut 5.000 Stellen ab
Zugangsgeschäft in Europa wird verkauft
Dulles (pte024/04.08.2006/13:10) Der amerikanische Internetdienst AOL http://www.aol.com will in den nächsten Monaten rund 5.000 Mitarbeiter abbauen. Nachdem der Konzern zuvor eine Preisoffensive angekündigt hatte, um mit seinen Konkurrenten besser mithalten zu können, werden nun weltweit Stellen eingespart. Besonders Europa wird davon erheblich betroffen sein, da AOL sein Geschäft mit Internetzugängen in Deutschland, Frankreich und Großbritannien verkaufen will. Künftig müssen Kunden des US-Unternehmens nicht mehr für die Nutzung von E-Mail- und Multimediadiensten bezahlen. Eine Mitgliedschaft bei AOL ist nicht mehr erforderlich.
"Etwa 3.000 Mitarbeiter in Europa werden davon betroffen sein", heißt es aus AOL-Kreisen gegenüber pressetext. Allerdings handle es sich nicht um eine Entlassungswelle. "Wir verkaufen in Europa das Zugangsgeschäft an andere Unternehmen, die unsere Leute mit übernehmen werden." In Frankreich sei dies bereits gesichert, in Deutschland bislang noch nichts entschieden. Viele Mitarbeiter, die über die Medien von dem Stellenabbau erfahren haben, dürften dennoch verunsichert sein. "AOl Deutschland befindet sich derzeit in Verhandlungen mit potenziellen Käufern des Zugangsgeschäftes. Solange diese Verhandlungen laufen, ist die Diskussion um einen Stellenabbau reine Spekulation", bestätigt Jens Nordlohne, Pressesprecher bei AOL Deutschland, gegenüber pressetext. AOL Deutschland Geschäftsführer Charles Fränkl informiere deshalb direkt über seine eigene Blog-Seite http://www.charles-blog.com , um die Verwirrung etwas einzudämmen.
Der Mutterkonzern Time Warner, zu dem AOL gehört, hat verlautbaren lassen, für strukturelle Änderungen des Online-Unternehmens bis 2007 zwischen 250 und 350 Mio. Dollar ausgeben zu wollen. Derzeit beschäftigt AOL rund 19.000 Mitarbeiter weltweit. Der größte Markt des Online-Dienstes außerhalb der USA sei Deutschland, so Nordlohne. An den Standorten Hamburg, Duisburg und Saarbrücken beschäftigt das Unternehmen rund 1.500 Mitarbeiter.
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