pte20060724020 Medien/Kommunikation, Handel/Dienstleistungen

Billigpreise vermiesen Online-Lebensmittelhandel

Amazon startet in den USA mit haltbaren Waren


Dresden (pte020/24.07.2006/12:49) Amazon http://www.amazon.com hat auf seiner US-Seite als 34. Produktkategorie Lebensmittel eingeführt. Angeboten werden zunächst nur haltbare Lebensmittel. In der Branche schüttelt man darüber die Köpfe, denn die Versuche, Lebensmittel über das Internet zu verkaufen gehören zu den dunklen Kapiteln der New Economy. Auch in Deutschland haben sich große Supermarktketten an ihren Online-Versuchen die Finger verbrannt. "Ich kann nur jedem davon abraten Lebensmittel über das Internet zu verkaufen", sagt auch Oliver Riedel, Mitbegründer des erfolgreichen Online-Lebensmittelhändlers Doit24.de http://www.doit24.de, im pressetext-Interview. Die Discounter-Kultur habe dazu geführt, dass Deutschland zu den Ländern mit den niedrigsten Preismargen europaweit gehöre und das Geschäft wenig erbringe, so Riedel.

Dass der Online-Händler Amazon demnächst auch in Deutschland Lebensmittel anbieten werde, sei daher kaum wahrscheinlich, glaubt Riedel. Olaf Roik, Handelsexperte beim Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) http://www.einzelhandel.de , bestätigt die Vermutung. "Zum einen ist die Nahversorgung in Deutschland sehr gut, zum anderen ist der Versand insbesondere von nicht haltbaren Lebensmitteln sehr aufwändig", benennt Roik die Hindernisse für den Online-Lebensmittelhandel. Den Erfolg seines Unternehmens, trotz der schlechten Bedingungen, erklärt Riedel mit dem Billigstandort Ostdeutschland. "Wir beliefern von unseren Standorten in Dresden und Berlin aus ganz Deutschland. Für München, Hamburg oder Frankfurt sind wir billig, wohingegen wir in Dresden im Preisvergleich teuer sind", so Riedel weiter.

Doit24.de ist nach eigenen Angaben der einzige Anbieter, der flächendeckend auch Frisch- und Kühlwaren liefert. Der Markt sei vorhanden meint Riedel, der bereits Pläne für eine Expansion mit Standorten in sieben weiteren Städten schmiedet. Das Projekt soll nächstes Jahr in die Tat umgesetzt werden. Auch eine außerbörsliche Notierung ist in Planung. Die Gespräche mit den Investoren laufen. "Die Kunden haben gezeigt, dass sie so etwas wollen. Was uns jetzt noch fehlt um groß zu werden ist eine großflächige Marketingkampagne", sagt Riedel. Die Zielgruppenfokussierung ist gerade dabei sich von Privatkunden auf Businesskunden, die derzeit 30 Prozent der Klientel ausmachen, zu verschieben. Vor sechs Monaten betrug der Anteil noch 18 Prozent.

Doit24.de hat seinen Umsatz in den vergangenen zwei Jahren jeweils verdreifacht. Das Sortiment umfasst 24.000 Artikel, darunter Frisch- und Kühlwaren, die in Styroporbehältern mit doppeltem Boden, der mit Trockeneis gefüllt ist, geliefert werden. Die Behälter werden retourniert und wieder verwendet. Der Mindestbestellwert liegt bei 30 Euro und die Lieferkosten belaufen sich auf fünf Euro pro 15 kg. Hauptliefergruppe sind Privatkunden mit 70 Prozent.

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