pte20060706003 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

0815.at - reine Zifferndomains ab Herbst im österreichischen Netz

Deutschland blockt ab: "Verwechslungen mit IP-Adressen möglich"


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Wien/Frankfurt (pte003/06.07.2006/06:05) Die österreichische Registrierungs- und Verwaltungsstelle für at.-Domains nic.at http://www.nic.at hat den Start zur Registrierung von Zifferndomains für den 19. September 2006 festgesetzt. "Bislang war es nur möglich, Ziffern in Verbindung mit Buchstaben zu registrieren. Nun können auch reine Ziffernfolgen als Domiannamen angemeldet werden", erklärt Richard Wein, Geschäftsführer von nic.at, im Gespräch mit pressetext. Der Startschuss zur öffentlichen Registrierung fällt um 13 Uhr. Um die Chancengleichheit für alle Internet-User zu wahren, gilt das Prinzip "first come, first serve".

Die österreichische Internetzone nimmt bei den reinen Zifferndomains eine Vorreiterrolle ein. Warum diese Domains überhaupt erst jetzt möglich sind, lag bislang an der Technik. "Ältere Software ist zum Teil mit Zahleneingaben nicht zurecht gekommen. Oft wurden die reinen Ziffern mit der IP-Adresse verwechselt, der Browser hat dann nur eine Fehlermeldung produziert", erläutert Wein. Diese Probleme seien nun jedoch ausgeräumt und damit stehe nichts mehr im Weg.

Als mögliche Zielgruppe für die neuen Domains ortet die österreichische Internetverwaltung beispielsweise Privatpersonen, die Telefonnummern, Jubiläen oder Geburtstage registrieren wollen. In der Wirtschaft sollen sich Telekomdienstleister, Auskunftsdienste, Hotlines oder Radiostationen um diese Internetadressen bemühen. "Wir wollen damit auch der steigenden Nachfrage an .at-Domains gerecht werden und unser Angebot mit der Einführung der neuen Zifferndomains weiter ausbauen. Das ist eine Innovation, die der .at-Zone noch mehr Dynamik gibt", so Wein.

In den ersten 24 Stunden rechne man mit Anträgen in fünfstelliger Höhe, "wobei natürlich auch mehrfach dieselbe Domain abgefragt werden wird", meint Wein. Unter http://www.zifferndomains.at ist eine Auflistung der nic.at-Partner zu finden, bei denen die Registrierung möglich ist. Bei der Abwicklung selbst erwartet Wein keine Probleme. "Wir haben schon 2004 bei der Einführung der IDN-Domains (Umlaut-Domains) viel Erfahrung sammeln können. Damals hat es sehr gut funktioniert, daher glauben wir, dass auch diesmal alles reibungslos über die Bühne gehen wird."

Die deutsche Domain-Vergabestelle Denic http://www.denic.de teilt die Zuversicht der österreichischen Kollegen nicht. "Wir haben die Einführung zwar diskutiert, sind jedoch der Meinung, dass Verwechslungen mit IP-Adressen nach wie vor möglich sind und diese zu Komplikationen und Fehlleitungen führen können", so Denic-Sprecher Klaus Herzig gegenüber pressetext. Bei Denic gilt auch weiterhin: Im Domainnamen muss mindestens ein Buchstabe vorkommen. Alles sehr zur Freude des nic.at-Chefs, der sich weitere Kunden aus Deutschland erwartet. "Bereits jetzt haben 16 Prozent aller at.-Domains deutsche Inhaber", führt Wein aus.

(Ende)
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