pte20060202026 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Handywerbung erreicht Zielgruppe punktgenau

Nutzen muss für Kunden jedoch ersichtlich sein


Etliche Firmen nutzen bereits die Handy-Werbung
Etliche Firmen nutzen bereits die Handy-Werbung

Augsburg (pte026/02.02.2006/13:29) Wissenschaftler der Universität Augsburg http://www.uni-augsburg.de fanden in einer Studie heraus, dass Werbung auf dem Handy eine Erfolg versprechende Möglichkeit ist, seine Zielgruppe exklusiv und punktgenau zu erreichen. Funktionieren könne die mobile Werbung aber nur mit der Einwilligung des Empfängers. Und die werde am besten durch finanzielle Vorteile wie Coupons und Rabattgutscheine erreicht, so die Studie. "Für den Kunden muss ein klarer Nutzen ersichtlich sein, sonst empfindet er die mobile Werbebotschaft als Werbemüll", erklärt Dietmar Wiedemann, Leiter der Studie, im Gespräch mit pressetext.

Für die jüngere Zielgruppe der 14- bis 25-jährigen seien mobile Spiele, Klingeltöne, Hintergrundbilder und Filmtrailer zum gratis Download ein guter Anreiz, an den mobilen Werbeaktionen teilzunehmen, berichtet Mobile-Marketing-Experte Wiedemann. Zunächst muss allerdings mit Hilfe anderer Werbeträger auf die Handy-Kampagne aufmerksam gemacht werden. Am besten eigneten sich hierzu Aufdrucke auf Produktverpackungen, die Informationen darüber geben, wie der Kunde an der jeweiligen Aktion teilnehmen kann, ergab die Studie der Augsburger. Meistens erfolgt die Anmeldung zu den Werbeaktionen per SMS.

"Neben der klassischen Form der mobilen Werbung per SMS sind auch MMS und WAP gut geeignet, die jeweilige Zielgruppe zu erreichen", berichtet der Augsburger Wissenschaftler. Zwar muss der Kunde für die Kosten der WAP-Verbindung aufkommen, aber bei einem attraktiven Download-Angebot sei dies eher nebensächlich. Zudem, so kann sich Wiedemann vorstellen, sei es auch gut möglich, dass in Zukunft mehr Leute eine WAP-Flatrate nutzen werden. Wichtig sei dagegen, dass der Kunde auch wirklich nur die Werbung zugestellt bekommt, die für ihn relevant ist. Da das Handy einen noch persönlicheren Charakter als die E-Mail-Adresse besitzt, reagieren die Kunden bei Handy-Werbung auf Spam noch empfindlicher, fanden die Wissenschaftler heraus.

Laut EU-Richtlinie muss bei mobiler Werbung ohnehin die Einverständniserklärung des Kunden, in Fachkreisen "Opt-In" genannt, eingeholt werden. "Natürlich gibt es auch schwarze Schafe unter den Werbetreibenden", berichtet Dietmar Wiedemann. "Die größeren Unternehmen achten aber darauf, keine ungewollte Werbung zu verschicken. Damit schaden sie sich letztendlich nur selbst." Die Gefahr, dass Handys in Zukunft mit Spam überschüttet werden, sei aber durchaus realistisch, so die Studie, zu der 42 Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt wurden. Die Teilnehmer setzten sich vorwiegend aus leitenden Angestellten im Bereich Mobile Marketing und Mobile Advertising und Wissenschaftlern zusammen.

Dass mobile Werbung ein zukunftsträchtiger Markt ist, beweisen die Zahlen zur Handy-Nutzung: Mittlerweile gibt es in Deutschland etwa 74 Millionen Mobilfunkteilnehmer. Weltweit liegt die Anzahl der Mobilfunkverträge bei 1,64 Milliarden, d.h. jeder vierte Mensch auf der Erde besitzt ein Mobiltelefon. Über die deutschen Mobilfunknetze wurden im Jahr 2004 über 37 Milliarden Minuten telefoniert und 20,6 Milliarden SMS versendet. Die Anzahl von verschickten MMS hat sich von 2003 auf 2004 auf 91 Millionen verdreifacht.

Die hohe Verbreitung und Nutzung von Mobiltelefonen gehe einher mit einer überwiegend positiven emotionalen Belegung, so die Studie. Hinzu komme, dass das Handy integraler Bestandteil des Lebens vieler Nutzer geworden sei. Zudem könne man durch die SIM-Karte jeden Nutzers individuell identifizieren. Verfahren zur Ortung des Nutzers, beispielsweise Cell of Origin (COO), erlauben es sogar, den Mobilfunknutzer zu lokalisieren und die Werbebotschaft auf seinen aktuellen Aufenthaltsort auszurichten.

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