pte20060119024 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Ausgeknipst: Konica Minolta begräbt Kamera- und Filmtradition

Massenmarkt für analoge Geräte bricht komplett zusammen


Konica Minolta begräbt Kameratradition
Konica Minolta begräbt Kameratradition

Tokyo (pte024/19.01.2006/13:03) Der japanische Hersteller Konica Minolta http://www.konicaminolta.com gibt sein traditionsreiches Kamerageschäft mit März 2006 auf. Darüber hinaus plant das Unternehmen auch einen sukzessiven Komplettrückzug aus dem Fotofilmgeschäft bis zum darauf folgenden Jahr. Teile des Kamera-Geschäfts wie die Sparte digitale Spiegelreflexkameras sollen ab 1. April von Sony http://www.sony.com übernommen werden, mit dem das Unternehmen seit Sommer vergangenen Jahres eine Kooperation pflegt. Im Zuge der weit reichenden Umstrukturierungsmaßnahmen sollen dem Unternehmen zufolge rund 3.700 der derzeit 33.000 Beschäftigten ihren Arbeitsplatz verlieren.

"Wir sind absolut überrascht", meinte Marco Harfmann, Leiter der österreichischen Zweigstelle von Koncia Minolta Photo Imaging, in einer ersten Stellungnahme gegenüber pressetext. "Die Entscheidung sagt nichts über die Qualität der Produkte aus, denn da waren wir auf einem guten Weg", ist Harfmann überzeugt. Vielmehr habe der Konzern hier eine strategische Entscheidung getroffen, um sich auf dem globalisierten Markt neu zu positionieren. Über die genauen Auswirkungen des beschlossenen Rückzugs für Kunden und Mitarbeiter, konnte Harfmann noch keine genaueren Angaben machen.

Konica Minolta begründete den radikalen Schritt in seiner Aussendung unter anderem damit, dass es für das Unternehmen gerade im digitalen Marktsegment immer schwieriger geworden sei, sich gegenüber der Konkurrenz zu behaupten. Darüber hinaus habe die gesamte Kamera- und Fotobranche mit erheblichen Profiteinbußen zu kämpfen, so das Unternehmen. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Konica Minolta allein im Kamera- und Fotogeschäft mit einem operativen Verlust von insgesamt 8,7 Mrd. Yen (rund 62 Mio. Euro) und will sich folglich mehr auf seine Büroelektronik-Sparte stützen.

"Es ist erstaunlich, mit welcher Offenheit japanische Firmen ihr Scheitern eingestehen", kommentiert Kornelius Müller, Marketingleiter für Fotoobjektive bei Carl Zeiss http://www.carlzeiss.de , das Ende der traditionsreichen Geschäftsaktivitäten von Konica Minolta. Jene hätten es nicht geschafft sich im digitalen Markt ausreichend zu etablieren und würden jetzt angesichts des komplett wegbrechenden Marktes im Bereich filmbasierter Kameras die wohl einzig schlüssige Konsequenz ziehen. "Das hochpreisige Segment im analogen Spiegelreflex-Bereich wird als Nischenmarkt für besondere Anbieter übrig bleiben, der Massenmarkt für analoge Kameras wird aber in spätestens einem Jahr komplett ausgelöscht sein", prophezeit Müller.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Martin Stepanek
Tel.: +43-1-81140-308
E-Mail: stepanek@pressetext.com
|