pte20051222023 Medien/Kommunikation, Sport/Events

Bundesliga-TV-Rechte: Wettstreit der Szenarien

Premiere verpokert sich


Frankfurt (pte023/22.12.2005/14:09) Die Bundesliga-Verwertungsrechte wurden gestern, Mittwoch, vergeben und der Öffentlichkeit präsentiert. Die bisherige Partnerschaft mit dem Pay-TV Sender Premiere wurde zur Überraschung vieler beendet. Dafür kam die Unity-Media-Tochter Arena zum Zug, die über die Kabelfirmen ish, iesy und Tele Columbus derzeit rund sieben Millionen Haushalte versorgt. Der öffentlich-rechtliche Sender ARD darf weiterhin im Free-TV die Zusammenfassung der Bundesliga zeigen.

Zwar lag Premiere mit seinem Angebot über dem seiner Konkurrenten, doch der Poker von Premiere-Chef Kofler, auf die Verschiebung der Free-TV-Übertragung auf 22:00 zu bestehen, ging nicht auf. So kassiert die Deutsche Fußball Liga DFL http://www.bundesliga.de für die drei Spielzeiten ab 2006/07 pro Jahr rund 420 Mio. Euro. Bisher wurden etwa 300 Mio. Euro pro Saison lukriert. "Es war schlussendlich kein Zweikampf der Sender, sondern ein Wettstreit der verschiedenen Szenarien", so Christian Seifert, heute, Donnerstag, in der Pressekonferenz der Bundesliga.

Die Aktie des Pay-TV-Senders Premiere stürzte nach der Entscheidung der Bundesliga um satte 47 Prozent auf ein Rekordtief von 12,55 Euro. Sender-Chef Georg Kofler zeigte sich naturgemäß nicht erfreut über die Entscheidung: "So eine Offerte wird die Liga in den nächsten 10 Jahren nicht bekommen. Die DFL hat sich für einen Nobody entschieden, der keine Infrastruktur und keine Personalressourcen besitzt, also für die Regionalliga", so Kofler, der der Meinung ist, dass Pay-TV ohne mehr Exklusivität keinen Sinn mache, weshalb man alles auf eine Karte gesetzt habe.

Der neue Rechte-Inhaber Arena will das Bundesligavergnügen deutlich billiger erlebbar machen. Das Paket für die Bundesliga soll es um rund 20 Euro geben, also rund 15 Euro günstiger als es bisher Premiere angeboten hat. Über Satellit wäre das Angebot derzeit nicht zu empfangen - Insider sprechen hier von einer möglichen zweiten Chance für Premiere, in diesem Bereich vielleicht doch noch zum Zug zu kommen.

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