pte20051011017 Unternehmen/Wirtschaft, Politik/Recht

Verurteilung von Samsung Tochter Everland

Präsidenten betrieben illegalen Vermögenstransfer


Seoul (pte017/11.10.2005/11:10) Ein südkoreanisches Gericht hat Samsung Everland, eine Tochtergesellschaft der Samsung-Gruppe, wegen Gesetzesmissbrauchs verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Manager von Samsung Everland im Jahr 1996 Aktien unter Wert an die Kinder des Samsung-Vorsitzenden Lee Kun-hee verkauft hatten.

Der ehemalige Präsident von Samsung Everland, Park Roh-bin und sein Vorgänger Her Tae-hak erhielten mehrjährige Haftstrafen auf Bewährung. Beide sollen im Jahre 1996 den vier Kindern des Firmenpatriarchen Wandelanleihen zu äußerst niedrigen Preisen übertragen haben. Lees Kinder erhielten rund 1,2 Millionen Anleihen zum Stückpreis von rund sechs Euro. Eine Anleihe des Vergnügungsparks Everland wurde damals auf 65 Euro geschätzt.
Lees Kinder konnten auf diesem Weg Aktien des Unternehmens steuerfrei erben. Das Unternehmen und seine Anleger haben durch die illegale Transaktion Verluste in Höhe von rund 75 Millionen Euro erlitten, hieß es.

Die Einstellungen der einheimischen Bevölkerung zu ihrem Großkonzern Samsung spalten sich mehr und mehr. "Wir Koreaner sind stolz auf Samsung, auf seine Größe und technischen Fähigkeiten, aber wir fürchten uns auch vor Samsungs Machteinfluss, dass der Konzern das Gesetz einfach übergehen und Weiß für Schwarz verkaufen kann", sagt Kim Joo Young, ein Anwalt aus Seoul. Schließlich warfen die jüngsten Ereignisse wieder Vorwürfe auf, die Samsung schon früher in schlechtes Licht rücken ließen, wie politische Bestechungen oder das ungestrafte Nicht-Einhalten von Gesetzen.

Pressesprecherin Frau Mag. Bigl von Samsung Österreich verneinte im Gespräch mit pressetext jegliche Auswirkungen der Geschehnisse in Südkorea auf Österreich. "Da Samsung eine sehr präsente Firma ist und dadurch auch Aufsehen erregt, gibt es Befürworter und Gegner. Doch in Österreich spürt man davon nichts."

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