pte20050907048 Unternehmen/Wirtschaft, Auto/Verkehr

Österreichs Wirtschaft will Rolle von Wien-Bratislava stärken

Zusammenarbeit und Vernetzung sollen vorangetrieben werden


Wien/Bratislava (pte048/07.09.2005/15:58) Gut 15 Jahre nach dem Fall des "Eisernen Vorhangs" setzt Österreichs Wirtschaft nun verstärkt auf eine bessere Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen Wien und der slowakischen Hauptstadt Bratislava. "Wir haben Interesse daran, Wien als Steuerregion für Mittel- und Osteuropa zu erweitern bzw. zu erhalten", sagte etwa RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner heute, Mittwoch, vor Journalisten in Wien. Er werde jede Initiative angehen, um den Standort Wien zu stärken.

Erst Anfang dieser Woche hat die RZB im Rahmen des Konsortiums "Airport TwoOne" gemeinsam mit dem Flughafen Wien und dem slowakischen Investmentunternehmen Penta Investment ein Angebot für die Privatisierung des Flughafens Bratislava abgegeben. Rothensteiner bezifferte die Beteiligung der RZB an dem Konsortium mit 20 Prozent. Die RZB habe ein "längerfristiges Interesse" an diesem Engagement, versicherte Rothensteiner.

Ein besserer Ausbau der Region Wien-Bratislava helfe der österreichischen Wirtschaft. "Wir schaffen damit Arbeitsplätze in Österreich, wenn Mittel- und Osteuropa von der Kernregion Wien-Bratislava aus gesteuert wird", so Rothensteiner. In Aussicht stellte der RZB-Chef eine mögliche Plattform. Im Herbst wolle er mit Banken und Firmen reden. Eventuell werde es gemeinsame Veranstaltungen mit der Industriellenvereinigung (IV) http://www.iv-net.at geben.

Bei der IV setzt man bereits seit längerem auf ein so genanntes Twin-City-Projekt http://www.twin-city.net . Die einzigartige Position der nur durch 50 Kilometer Entfernung getrennten Hauptstädte könnte die Region zu einem "Wachstumspol in Mitteleuropa" werden lassen, sagte Thomas Oliva, Geschäftsführer der IV, Landesgruppe Wien, im Gespräch mit pressetext. Wien mit seiner höheren Ausprägung im Dienstleistungssektor und Bratislava, wo der Produktionsbereich stärker entwickelt sei, ergänzten sich sehr gut. Mittlerweile konnte das Projekt sieben Unternehmen an sich binden. Mit zwei weiteren stehe man in Verhandlungen.

Derzeit stehen drei konkrete Projekte in der Pipeline. So soll die S7, die so genannte alte Pressburger Bahn, bis nach Bratislava verlängert werden. Darüber hinaus wird die Errichtung einer Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen den beiden Städten detaillierter geprüft. Das dritte Projekt beinhaltet die Verlängerung der Transsibirischen Eisenbahn bis in den Raum Wien-Bratislava. Damit könne die Region zum "Gateway" nach Asien aufsteigen, so Oliva.

Große Möglichkeiten für die wirtschaftliche Entwicklung der Flughäfen Wien und Bratislava sieht auch das Bieterkonsortium in den starken Wachstumsimpulsen der Region. So soll sich das Passagieraufkommen in den nächsten zehn Jahren von derzeit rund 16 auf rund 30 Mio. Passagiere steigern. Mit einer Kooperation zwischen den Flughäfen Wien und Bratislava könne dieser Markt bestmöglich ausgeschöpft werden, hieß es. Nach dem Willen des Konsortiums soll darüber hinaus der City Airport Train (CAT) bis nach Bratislava verlängert werden und so den österreichischen Passagieren den Zugang zum Flughafen Bratislava erleichtern.

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