pte20050818014 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

EU-Musiklizenz: Einigung in Sicht

Belgien und Niederlande heben Beschränkungen auf


Brüssel (pte014/18.08.2005/10:01) Belgien und die Niederlande werden ihre strikte Einschränkung der Lizenzierung von Musik fallen lassen. Die EU-Kommission http://www.eu-kommission.de/ will mit einer einheitlichen europaweiten Lizenz das Download-Geschäft ankurbeln um mit US-amerikanischen Plattformen konkurrieren zu können. Zurzeit ist die Lizenzvergabe in der EU noch national geregelt. Anbieter von Musiktauschbörsen müssen mit 16 verschiedenen Lizenzierungs-Systemen verhandeln. Insgesamt wurden in der EU im vergangenen Jahr 27,2 Mio. Euro für legale Downloads ausgegeben. Die US-Amerikaner haben in Internet Musik für 207 Mio. Euro gekauft.

Die EU-Kommissarin für Wettbewerb, Neelie Kroes, will sich für ein einheitliches Lizenzvergabe-System stark machen: "Der Online-Vertrieb bringt Künstlern und Verbrauchern viele Vorteile, die Lizenzvergabe soll die Entwicklung eines europäischen Binnenmarkts für Künstler und Verbraucher nicht behindern." Die EU kritisiert, dass die nationalen Musikrechte-Agenturen die Beschränkungen auf das Internet übertragen. Kroes fordert ein getrenntes Lizenzierungsverfahren für herkömmliche Tonträger und Online-Musik. Die Kommission hat angedroht, die Verwertungsgesellschaften wegen Behinderung des Wettbewerbs zu klagen, wenn die nationalen Restriktionen nicht modifiziert werden.

Die belgische Verwertungsgesellschaft SABAM und die niederländicshe BUMA haben angekündigt, dem europaweiten System zuzustimmen, die EU-Kommission hofft auf weitere Einigungen mit anderen Agenturen bis Oktober. Die deutsche Musikrechte-Agentur Gema hat die EU-Pläne im Juli kritisiert. Sie befürchtet, dass von einem einheitlichen Lizenzierungssystem nur die Major-Labels wie Sony BMG, Universal Music, EMI und Warner Music profitieren würde. Pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=050726043.

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