pte20050601049 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle

Mit SMS erfolgreich gegen das Rauchen

Textnachrichten Schreiben ist wie Kaugummi für die Hände und lenkt ab


Auckland (pte049/01.06.2005/15:52) SMS könnten jungen Rauchern dabei helfen ihre lästige Gewohnheit aufzugeben, denn durch kurze Textnachrichten auf das Handy verdoppelt sich die Zahl derer, die dem blauen Dunst abschwören. Ein Forscherteam der University of Auckland konnte in der weltweit ersten Studie dieser Art beweisen, dass Handys dabei helfen können das Rauchen aufzugeben. Denn die Forscher konnten durch ein spezielles SMS-Programm doppelt so viele Jugendlichen motivieren nicht mehr zur Zigarette zu greifen. Auch für die Zukunft sehen die Forscher ein großes Potenzial in der Gesundheitsvorsorge und -behandlung via SMS. Die Ergebnisse der Studie werden in der aktuellen Ausgabe des Magazins Tabacco Control http://www.tc.bmjjournals.com präsentiert.

An der Studie nahmen 850 Jugendliche im Durchschnittsalter von 25 Jahren teil, die vorhatten das Rauchen aufzugeben und sich auch schon einen "letzten Tag" gesetzt hatten. In der Woche vor und vier Wochen nach dem Tag, an dem die Jugendlichen das Rauchen aufhören wollten, erhielten sie jeden Tag fünf SMS. Anschließend erhielten sie noch weitere fünf Monate lang jeden Tag drei SMS. Die Inhalte der Textnachrichten waren so gestaltet, dass sie die Jugendlichen ermutigen und unterstützen sollten, damit sie die Symptome des Nikotinentzugs nicht so deutlich wahrnehmen. Zudem wurden sie durch Informationen und News aus Sport und Musik abgelenkt. Eine Kontrollgruppe erhielt lediglich die Option auf einen Monat Gratis-SMS-schreiben, nachdem sie sechs Monate ohne Rauchen durchgehalten haben, jedoch keine unterstützenden SMS.

Sechs Wochen nachdem die Jugendlichen mit dem Rauchen aufgehört hatten, waren 28 Prozent der SMS-Gruppe immer noch clean, während nur 13 Prozent der Kontrollgruppe nicht wieder zum Glimmstängel gegriffen hatten. "Es ist ein äußerst interessantes Phänomen wie das SMSen die Jugendlichen vom Rauchen abhält. Irgendwie dringt die Anti-Raucher-Message besser via SMS zu den Jugendlichen durch", erklärte Studienleiter Anthony Rodgers. Die Forscher nehmen an, dass der Erfolg dieses Programms in der ständigen Ablenkung und Beschäftigung der Jugendlichen liegt.

Die Forscher sehen zukünftig in der neuen Methode einen guten gesundheitspolitischen Ansatzpunkt. Denn durch das Versenden von Textnachrichten können überall auf der Welt Menschen direkt erreicht und beeinflusst werden. "Es steckt ein gewaltiges Potenzial in dieser Interventionstechnik. Denn die kurzen Nachrichten sind wie kleine Trainingseinheiten die beispielsweise auch zur Behandlung von Depressionen, Übergewicht oder Erkrankungen herangezogen werden können", resümierte Rodgers.

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