pte20050115004 Kultur/Lifestyle, Politik/Recht

Frankreich reformiert Filmmarkt

Schicksal der deutschen Kinobranche soll vermieden werden


Paris (pte004/15.01.2005/14:00) Frankreichs Filmschaffende warten ungeduldig auf die am Montag fällige Entscheidung des Centre Nationale de la Cinematographie (CNC) http://www.cnc.fr über eine Reform der Filmindustrie. Die Reform soll in Zukunft außereuropäischen Filmproduzenten erlauben in französische Filme zu investieren ohne auf Subventionen verzichten zu müssen. Auslöser für die Debatte ist der jüngste Kinostreifen "Mathilde - eine große Liebe" von Jean-Pierre Jeunet ("Die fabelhafte Welt der Amelie"), der von 2003 Productions, einer von Warner http://www.warner.com gegründeten Firma, produziert wurde.

Warner gründete in Frankreich 2003 Productions, in der Hoffnung Anspruch auf Filmsubventionen zu erhalten. Frankreichs Behörden verweigerten Jeunets Film jedoch die Subvention, da der französische Staatsrat 2003 Productions als Filiale des US-amerikanischen Filmriesen entlarvte. Derzeit haben außereuropäische Filmproduzenten in Frankreich keinen Anspruch auf Subventionen. Die Filmschaffenden befürchten mit dieser Politik langfristig und international auf der Strecke zu bleiben. Daher haben die drei wichtigsten Vereinigungen der Filmschaffenden, die Societe des Auteurs et Compositeurs Dramatiques (SACD), die Societe Civile des Auteurs, Producteurs et Realisateurs (ARP) und die SRF, der CNC daher einen Entwurf über die mögliche Subventionierung von Filmen, die von ausländischen Firmen produziert werden, übergeben.

Der Entwurf enthält eine Reihe von Bedingungen, die vor allem den Forderungen französischer Filmproduzenten entgegenkommen. Es muss unbedingt darauf geachtet werden, dass es zu keiner direkten Konkurrenz im Bereich der Großproduktionen mit den drei größten Produktionshäusern UGC http://www.ugc.fr , Gaumont http://www.gaumont.fr oder Pathe http://www.pathe.com kommt. Außerdem sollen nur Filme, die in französischer Sprache gedreht werden, in den Genuss einer Förderung kommen. Um der französischen Filmindustrie das deutsche oder britische Schicksal zu ersparen, soll es eine Beobachtungsphase von drei Jahren geben, um zu prüfen ob sich die Firma auch darum bemüht mit unabhängigen Produzenten aus Frankreich zusammen zu arbeiten.

Prinzipiell ist die CNC gewillt außereuropäischen Filmproduzenten Subventionen zu gewähren. Dies soll jedoch nur unter bestimmten Bedingungen geschehen, vor allem um die Produzenten im eigenen Land nicht zu verärgern, die sich natürlich gegen einen solchen Schritt aus wettbewerbstechnischen Gründen sträuben.

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