pte20040816010 Umwelt/Energie, Kultur/Lifestyle

Hungrige Welt soll weniger Fleisch essen

Ernährung der Industriestaaten beutet Wasserreserven extrem aus


Stockholm (pte010/16.08.2004/10:48) Die derzeitigen Wasserreserven werden bei den derzeitigen Ernährungsgewohnheiten der industrialisierten Welt aller Wahrscheinlichkeit nicht ausreichen. Zu diesem Schluss kommen Experten bei der derzeit stattfindenden World Water Week in Stockholm. Tiere verbrauchen wesentlich mehr Wasser als Getreide, daher spart vegetarische Ernährung das "kühle Nass". Mit derselben Menge Wasser können sich nach Meinung der Fachleute dadurch mehr Menschen ernährt werden.

Die Nachfrage nach Fleisch und Milchprodukten ist nicht nachhaltig. Nach Angaben der Wissenschaftler müsse die Ernährungsstrategie geändert werden. Derzeit leiden etwa 840 Mio. Menschen an Unterernährung oder Mangel an sicheren Lebensmitteln. Nach groben Schätzungen könnten es 2025 sogar zwei Mrd. oder noch mehr sein. Die großen Risiken liegen in einer Mangelversorgung von Wasser zur Herstellung von Lebensmitteln. Die Konferenz World Water Week, die von schwedischen Wasserinstitut SIWI http://www.siwi.org veranstaltet wird, steht unter dem Motto. "Mehr Nahrung pro Tropfen". In einer Broschüre argumentieren die Experten damit, dass es mehrere Jahrzehnte gegeben hat, in denen die Lebensmittelherstellung größer war als das Bevölkerungswachstum. In der Zwischenzeit sei es jedoch umgekehrt.

Die WHO nennt Unterernährung "stillen Notstand". Nach Angaben der UN-Organisation ist Hunger für mindestens die Hälfte der jährlich 10,4 Mio. toten Kinder verantwortlich. "Das große Problem ist, dass die Produktion von Nahrungsmitteln fast 70 Prozent des globalen Wasserverbrauchs ausmacht", so SIWI-CEO Anders Berntell. Es sei unmöglich die zukünftigen Generationen so zu ernähren wie es derzeit die Nordamerikaner und Europäer tun, meint der Experte, der einräumt, dass die Wasserversorgung zu den größten Problemen führen wird. "Das gesamte Ausmaß ist derzeit nicht ausdenkbar", erklärt Berntell. Dass die reiche Welt sich schadlos hält, daran zweifeln die Fachleute nicht.

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