pte20040626004 Politik/Recht, Kultur/Lifestyle

Fahrenheit 9/11: Propaganda zeigt erste Wirkung

Heftige Diskussionen in den USA über den neuen Michael Moore Film


New York (pte004/26.06.2004/09:45) Michael Moores Dokumentarfilm Fahrenheit 9/11 hat die US-amerikanischen Gemüter erhitzt und lebhafte politische Kontroversen ausgelöst. Demokraten begrüßen den Film während Republikaner wenig Positives von sich geben. Gestern, Freitag, startete der Film in den USA in über 800 Kinos. In New York sprengte die Dokumentation Box office-Rekorde und spielte am ersten Tag 84.000 Dollar ein.

Der Film beginnt mit der Wahl von George Bush zum US-Präsidenten und zeigt vermeintliche Verbindungen zwischen Bush und einflussreichen Saudi Arabischen Familien auf auch der von Osama Bin Laden. Inhaltlich geht es aber hauptsächlich um die Attacken des 11. September und den nachfolgenden Irak-Krieg. Moore unterstellt Bush auch das Anheizen der öffentlichen Angst, um Unterstützung für den Einmarsch in den Irak zu erlangen. Film-Rezensionen von Moore-Unterstützern und -Gegnern beschreiben den Film jedoch als Propaganda. Moore selbst will nach eigenen Angaben die Menschen nur ermutigen, im November wählen zu gehen. Den Erfolg seines Films führt er auf den "Unterhaltungswert und den künstlerischen Anspruch" zurück, der die Politik in den Hintergrund drängen würde. Niemand würde ins Kino gehen und sich den Film anschauen, wenn es sich nur um einen Anti-Bush-Film handeln würde, so Moore.

Konservative Gruppen haben bereits eine Beschwerde an die "Federal Election Commission" gerichtet, TV-Werbe-Spots zu Fahrenheit 9/11 zu verbieten, weil sie darin Wahl-Werbung sehen und eine "politische Waffe" gegen Bush mit Auswirkungen auf die Präsidenten-Wahlen im November dieses Jahres. Andere Kritiker wiederum werden am Dienstag ein Buch - "Michael Moore Is a Big Fat Stupid White Man" - veröffentlichen, das Moores Methoden in Frage stellt und ihn als "verlogen" bezeichnet. Später in diesem Jahr soll auch eine Dokumentation veröffentlicht werden mit dem Titel "Michael Moore Hates America".

Die Motion Picture Association of America (MPAA) gab dem Dokumentarfilm im Vorfeld aufgrund der "Sprache und gewalttätigen Bilder" ein "R-Rating". Darauf hin gab es Befürchtungen, dass dies dem Film 20 Prozent potenzieller Zuseher kosten könnte, weil ihn Jugendliche unter 17 Jahren nur in Begleitung eines Erwachsenen sehen dürfen. pte berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=04062304 .

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