pte20030513017 Medien/Kommunikation

Online-Werbung vor Paid-Content

Prognos-Studie sieht bis 2007 nur bedingt Zukunft für Bezahl-Inhalte


Basel (pte017/13.05.2003/10:38) Werbung wird auch weiterhin die wichtigste Einnahmequelle für Online-Medien sein. In seinem aktuellen Themenreport "Online-Medien 1998 - 2007" rechnet der Schweizer Marktforscher Prognos http://www.prognos.ch mit einer Verdoppelung der Werbeausgaben im Internet bis zum Jahr 2007. Mit kostenpflichtigen Inhalten sei hingegen nur in Einzelfällen Geld zu verdienen. Ein Ende der Kultur der kostenlosen Internet-Nutzung sei nach wie vor in weiter Ferne.

"Wer unüberlegt Inhalte kostenpflichtig macht, riskiert einen Einbruch bei den Visits und manövriert sich im schlimmsten Fall aus dem Werbemarkt", erläutert Josef Trappel, Autor des Reports. Bis 2007 werden "kaum mehr als zehn Prozent" der Gesamtumsätze im Internet mit Paid-Content erwirtschaftet. Die Gratis-Kultur im Internet sei nach wie vor stark. Kostenpflichtige Angebote müssten daher bestimmte Anforderungen erfüllen, um zu funktionieren. Trappel nennt derer vier: Der Inhalt muss stimmen, d.h. es muss ein für den Kunden wahrnehmbarer Zusatznutzen als Zahlungsgrund vorhanden sein. Zweitens muss die Benutzerfreundlichkeit einwandfrei und auf die Bedürfnisse der User ausgerichtet sein. Die Bezahlsysteme müssen einfach zu bedienen sein, zudem sollte es mehrere Auswahlmöglichkeiten geben. Und viertens wäre ein Geschäftsmodell nicht schlecht, vor allem eines, das flexibel ist und Paid-Content als eigenes Marktsegment neben der Werbefinanzierung betrachtet.

Haupteinnahmequelle im Internet wird aber bis 2007 die Werbung bleiben. Sogar im Krisenjahr 2002 seien die Werbespendings im Internet zweistellig gewachsen. "Wer jetzt noch lebt, wird lange leben", prophezeit Trappel. Bis 2007 sollen sich die Online-Werbeausgaben demnach verdoppeln. In Deutschland sollen sie dann zwei Prozent des Gesamtwerbemarktes ausmachen, in Österreich 1,9 Prozent und in der Schweiz 1,5 Prozent. Vor allem für Zeitungen und Zeitschriften, aber auch für TV-Sender, wachse die Online-Ausgabe zu einer Stütze des Offline-Geschäfts heran. Sie sei zwar in vielen Fällen noch nicht "selbsttragend", diene aber der "effizienteren Kundenkommunikation" und bilde ein "unverzichtbares Aushängeschild", so Trappel.

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