pte20030512019 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Warner Music und BMG sollen verkuppelt werden

Konzernmütter der Labels verhandeln über Fusion


New York/ Gütersloh (pte019/12.05.2003/10:58) AOL Time Warner http://www.aoltimewarner.com und Bertelsmann http://www.bertelsmann.de verhandeln zurzeit über eine mögliche Fusion der Musiksparten der beiden Medienkonzerne. Ein Merger würde die beiden Labels Warner Music Group und BMG auf einen Schlag zum zweitgrößten Musikunternehmen machen und zum Marktführer Universal Music aufschließen. Ein Abschluss des Deals ist jedoch derzeit noch "höchst ungewiss", berichtet das Wall Street Journal (WSJ) heute, Montag, unter Berufung auf Unternehmenskreise. Demnach seien wesentliche Fragen einer Fusion noch nicht geklärt.

Ziel der Verhandlungen ist laut WSJ die Fusion der beiden Musik-Töchter zu einem Unternehmen, an dem beide Konzerne jeweils die Hälfte halten. Allerdings sei derzeit weder geklärt wie viel die beiden Labels jeweils Wert sind noch wer das neue Label kontrollieren soll. Warner Music verfügt über einen lukrativeren Katalog an älteren Songs als BMG. Es werde daher schwierig werden, den Wert der beiden Unternehmen auf die gleiche Höhe zu bringen. Der Marktanteil der Beiden liegt in etwa gleichauf, in den USA kommen beide auf rund 16 Prozent. Auch sei Warner-Music-Chef Roger Ames erfahrener im Musikgeschäft als BMG-Chef Rolf Schmidt-Holtz. Es sei aber unklar, ob Bertelsmann bereit ist, die Kontrolle über die Unternehmensführung abzugeben. Zudem komme hinzu, dass auch eine Genehmigung der Fusion durch europäische Wettbewerbsbehörden ungewiss erscheint. Ein Ausschluss des Music-Publishing-Bereichs von dem Merger soll hier die Chancen erhöhen.

Fusionsgespräche zwischen Musiklabels sind zurzeit keine Seltenheit. "Viele interessante Parteien in der Industrie sprechen miteinander", so das WSJ unter Berufung auf Vertreter beider Unternehmen. Ein weiteres Kommentar zu den Gesprächen wurde von den Medienunternehmen nicht abgegeben. Grund für die Verhandlungen sind vor allem die schlecht laufenden Geschäfte seit der Revolution des Musikvertriebs durch das Internet und die Digitalisierung. Beide Unternehmen sind auch in Gesprächen mit dem britischen Label EMI (vgl. pte http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=030224011 ). Der Merger von Warner Music und EMI ist laut WSJ wegen der Skepsis von AOL Time Warner auf Eis gelegt, dass EMI den Deal finanzieren kann. Zur Warner Music Group gehören neben Warner Bros unter anderem auch die Labels Atlantic Records, Electra und Maverick. Zu BMG gehören die Labels Arista, J Records, Zomba und RCA.

(Ende)
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