pte20030121017 Umwelt/Energie

Menschen stammen vom Erdferkel ab

Afrikanische Säugergruppe als Urväter der höheren Lebewesen


Washington (pte017/21.01.2003/10:50) Der Urvater aller Säugetiere ist nach Ansicht südafrikanischer Genetiker das afrikanische Erdferkel. Nach der Entschlüsselung der DNA ist der afrikanische Säuger mit unseren frühen Vorfahren genetisch nahe verwandt und sozusagen der letzte gemeinsame Vorfahre aller Mammalien, berichten die Wissenschaftler in den Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) http://www.pnas.org .

Das Erdferkel, das sich in erster Linie von Ameisen und Termiten ernährt, ist eine genetische Besonderheit. "Es sieht zwar nicht aus wie ein Elefant, ist genetisch aber nahe verwandt mit Jumbo und Co", so Terence Robinson von der Uni in Stellenbosch/Matieland, Südafrika. Viele Forscher gehen davon aus, dass das Erdferkel, der Elefant, die Seekuh, die afrikanische Spitzmaus, der Kurzohr-Rüsselspringer und die Goldmulle, die alle zur Gruppe der Afrotheriana gehören, sozusagen die Urväter der Säugetiere sind. Diese Tiere entstanden damals, als Afrika sich vom Rest des Urkontinents trennte. Nach ersten Untersuchungen der genetischen Struktur und der Chromosomen sind diese Tiere näher mit dem Menschen verwandt als bisher angenommen. Nach Ansicht der Wissenschaftler hat sich die DNA seit dieser Zeit nur geringfügig verändert. Robinson erklärte gegenüber BBC-Online http://news.bbc.co.uk , dass die Untersuchungen des Erdferkels ergeben haben, dass die Entwicklung eines gemeinsamen Chromosomen-Satzes deutlich nachvollziehbar sei. Diese Analysen basieren darauf, wie sehr sich die Chromosomen der Lebewesen innerhalb eines Zeitraumes verändern.

Kritik erntete der südafrikanische Wissenschaftler von einem Forscherkollegen aus Cambridge. Das Ergebnis komme dem Mischen einer großen Zahl von Spielkarten gleich. Denn auch die Chromosomen des Erdferkels sind innerhalb der vergangenen 100 Mio. Jahre einige Male "vermischt worden", so Malcolm Ferguson-Smith. Allerdings räumt Ferguson-Smith ein, dass die Erdferkel die Zahl und Form von angestammten Chromosomen nicht verändert haben. "Deutlich ist aber, dass wir mit den Erdferkeln überhaupt nichts mehr gemeinsam haben, außer, dass wir Menschen, wie alle anderen Säuger, lebende Junge zur Welt bringen", so der Forscher.

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