pte20021204045 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Pläne für Wiener Sat-Uplink auf Eis gelegt

Malheur um Astra 1K stoppt UPC-Pläne


Wien (pte045/04.12.2002/17:30) Als Folge des missglückten Startes des digitalen Astra-1K-Satelliten müssen die Pläne für einen Uplink in Wien bis auf Weiteres auf Eis legen. Dieser Stopp bedeutet zwar das vorläufige Aus für einen möglichen neuen Geschäftszweig von UPC Telekabel http://www.upc.at , könnte aber aufgrund der finanziellen Schwierigkeiten der 95prozentigen Mutter UPC http://www.upccorp.com/ vielleicht gar nicht so ungelegen kommen.

UPC ist nach wie vor zu keiner Stellungnahme bereit, man habe die Pläne für die Errichtung der Anlagen nie offiziell bestätigt. Auch Astra http://www.ses-astra.com/corporate/index.shtml möchte unter Verweis auf die Schweigsamkeit des Vertragspartners UPC keine Stellungnahme abgeben.

Es war geplant, nächstes Jahr in Wien eine Sendeanlage zu errichten, die Radio- und TV-Programme zu dem neuen "1K" getauften Satelliten hätte senden sollen. Von dort wären die Daten in einem geteilten Footprint nach Osteuropa sowie auf die iberische Halbinsel "zurückgesendet" worden. Die Ausstrahlungen wären auch in Österreich, nicht aber in den meisten Teilen Deutschlands zu empfangen gewesen.

Ob das Astra-Vertriebsbüro, das vorrangig die Kapazitäten des 1K in Zentral- und Osteuropa aber auch in Österreich selbst hätte vermarkten sollen, nächstes Jahr dennoch errichtet wird, ist noch unklar. Wien war für den Uplink-Standort gewählt worden, da die Zuleitungskosten aus Osteuropa niedriger gewesen wären als zu den bestehen den Anlagen in Luxemburg.

Der (gemessen an der Zahl der Satelliten) weltgrößte Satellitenbetreiber SES Astra hatte gehofft, einige der im Entstehen begriffenen österreichischen Programmanbieter als Kunden gewinnen zu können, zumal die österreichischen Haushalte bei der Versorgung mit Satellitenanlagen internationale Spitzenwerte aufweisen.

Der Satellit war am 24. November zunächst wie geplant an Bord einer Proton-Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur gestartet, doch trat bei der Zündung eines Antriebsblocks ein Fehler auf, der zu einem verfrühten Aussetzen des Satelliten führte. Statt 36.000 Kilometer Höhe wurden nur 180 Kilometer erreicht. pte berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=021126039

Inzwischen konnte der deutlich über 150 Mio. Euro teure Satellit auf 290 Kilometer Höhe stabilisiert werden - viel zu wenig für den geplanten Gebrauch. Die weitere Vorgehensweise ist noch unklar. Astra ist gegen den eingetretenen Schadensfall versichert.

(Ende)
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