pte20001213068 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Sequenzierung des Arabidopsis-Genoms abgeschlossen

Rund 115 Mio. Basispaare mit 26.000 Genen entschlüsselt


Brüssel (pte068/13.12.2000/18:00) Insgesamt 15 europäische, amerikanische und japanische Forscher haben die rund 115 Mio. Basispaare Thalskresse (Arabidopsis thaliana) entschlüsselt. Die erste vollständige Sequenzierung eines pflanzlichen Genoms wurde heute, Mittwoch, offiziell abgeschlossen. Ab morgen soll die Sequenz der internationalen Wissenschaftsgemeinschaft kostenlos zur Verfügung gestellt werden. http://www.cordis.lu/innovation-smes/vips/de/src/de-pr-067.htm

Das Arabidopsis-Projekt ist das bislang umfangreichste Genomsequenzierungsprojekt und gilt als Meilenstein für die Erforschung der Pflanzen. Die Auswirkungen der Sequenzierung des ersten pflanzlichen Genoms reichen jedoch über die Grundlagenforschung hinaus. Das Genom von Arabidopsis dürfte mit dem anderer Pflanzen großteils übereinstimmen. Dadurch können grundlegende Prozesse, die in allen Pflanzen gleich ablaufen - etwa ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Schädlingen und Krankheiten sowie ihr Einfluss auf die Umwelt - besser verstanden werden. Die Wissenschaftler haben auch auffallende Ähnlichkeiten mit Tieren und Menschen festgestellt, was für die Zukunft eine vielfältige Verwertung dieser Ergebnisse in Medizin, Landwirtschaft und Technik erwarten lässt.

Die Thalkresse ist ein einjähriges Kraut, das häufig auf Gartenwegen und Mauern wächst. Als Musterorganismus wurde dieses Kraut ausgewählt. Die Pflanze verfügt über ein vergleichsweise kleines Genom und ist im Labor leicht zu kultivieren. Aus diesem Grund wurde Arabidopsis als "Musterpflanze" ausgewählt, an deren Beispiel Tausende Wissenschaftler weltweit biologische Phänomene erforschen.

Die Europäische Union http://europa.eu.int/comm/research/index_de.html initiierte das Projekt im Jahr 1991 und finanzierte seitdem die Forschungen mit insgesamt 26 Mio. Euro. 1996 schlossen sich die amerikanische National Science Foundation http://www.nsf.gov und das japanische Kazusa-Institut dem Projekt an.

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